Im Januar 2023 sind die deutschen Exporte gegenüber Dezember 2022 kalender- und saisonbereinigt um 2,1 % gestiegen und die Importe um 3,4 % gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2022 damit um 8,6 % und die Importe um 5,2 %.
Insgesamt wurden im Januar 2023 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 130,6 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 113,9 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Außenhandelsbilanz schloss im Januar 2023 mit einem Überschuss von 16,7 Milliarden Euro ab. Im Dezember 2022 hatte der kalender- und saisonbereinigte Saldo der Außenhandelsstatistik +10,0 Milliarden Euro betragen, im Januar 2022 hatte er bei +12,1 Milliarden Euro gelegen.
Außenhandel mit EU-Staaten
In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im Januar 2023 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 71,9 Milliarden Euro exportiert und es wurden Waren im Wert von 59,6 Milliarden Euro von dort importiert. Gegenüber Dezember 2022 stiegen die kalender- und saisonbereinigten Exporte in die EU-Staaten um 0,7 % und die Importe aus diesen Staaten um 0,6 %. In die Staaten der Eurozone wurden im Januar 2023 Waren im Wert von 50,8 Milliarden Euro (+0,5 %) exportiert und es wurden Waren im Wert von 40,3 Milliarden Euro (-1,0 %) aus diesen Staaten importiert. In die EU-Staaten, die nicht der Eurozone angehören, wurden kalender- und saisonbereinigt im Januar 2023 Waren im Wert von 21,1 Milliarden Euro (+1,3 %) exportiert und es wurden Waren im Wert von 19,4 Milliarden Euro (+3,9 %) von dort importiert.
Außenhandel mit Nicht-EU-Staaten
In die Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) wurden im Januar 2023 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 58,7 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 54,2 Milliarden Euro aus diesen Staaten importiert. Gegenüber Dezember 2022 nahmen die Exporte in die Drittstaaten um 3,8 % zu, die Importe von dort nahmen um 7,5 % ab.
Die meisten deutschen Exporte gingen im Januar 2023 in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 3,1 % mehr Waren exportiert als im Dezember 2022. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten auf einen Wert von 12,7 Milliarden Euro. Die Exporte in die Volksrepublik China stiegen um 1,4 % auf 7,7 Milliarden Euro und die Exporte in das Vereinigte Königreich um 7,8 % auf 6,1 Milliarden Euro.
Die meisten Importe kamen im Januar 2023 aus der Volksrepublik China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 12,7 Milliarden Euro eingeführt, das waren 6,0 % weniger als im Vormonat. Die Importe aus den Vereinigten Staaten stiegen um 8,8 % auf 8,3 Milliarden Euro. Die Importe aus dem Vereinigten Königreich stiegen im gleichen Zeitraum um 13,1 % auf 3,3 Milliarden Euro.
Die Exporte in die Russische Föderation stiegen im Januar 2023 gegenüber Dezember 2022 kalender- und saisonbereinigt um 12,3 % auf 1,0 Milliarden Euro, gegenüber Januar 2022 nahmen sie um 60,0 % ab. Die Importe aus Russland sanken im Januar 2023 gegenüber Dezember 2022 um 36,7 % auf 1,0 Milliarden Euro.
Originalwerte für den Außenhandel (Nicht kalender- und saisonbereinigt)
Nominal (nicht kalender- und saisonbereinigt) wurden im Januar 2023 Waren im Wert von 125,2 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 114,4 Milliarden Euro importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2022 stiegen die Exporte im Januar 2023 damit um 12,2 % und die Importe um 7,7 %. Die unbereinigte Außenhandelsbilanz schloss im Januar 2023 mit einem Überschuss von 10,8 Milliarden Euro ab. Im Januar 2022 hatte der Saldo +5,4 Milliarden Euro betragen.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Bei den Ergebnissen in dieser Pressemitteilung handelt es sich um vorläufige Ergebnisse der monatlichen Außenhandelsstatistik. Aussagen zu den Gründen für Veränderungen im Außenhandel insgesamt oder mit einzelnen Staaten oder Staatengruppen sind zu diesem frühen Zeitpunkt aufgrund noch nicht vorliegender Detailergebnisse nicht möglich.
Seit dem Berichtsmonat Januar 2022 erhalten in den Pressemitteilungen zur Außenhandelsstatistik die kalender- und saisonbereinigten Ergebnisse mehr Gewicht, um veränderten Nutzerbedarfen nachzukommen. Viele Nutzende möchten mit den Statistiken des Außenhandels Zeitreihenvergleiche vornehmen, etwa um darzustellen, wie sich die Exporte im Vergleich zum Vormonat oder zum Vorjahresmonat entwickelt haben. Solche Vergleiche sind mit Originalwerten und den darin enthaltenen saisonalen und kalendarischen Effekten nur eingeschränkt aussagekräftig. Diese Effekte werden durch die Kalender- und Saisonbereinigung nivelliert. Ausführliche Erläuterungen zur Kalender- und Saisonbereinigung enthält das Methodenpapier „Saisonbereinigung im Außenhandel“. Wichtig für die Betrachtung kalender- und saisonbereinigter Werte ist die Tatsache, dass es sich bei diesen bereinigten Werten immer um errechnete fiktive Werte handelt. Ein Vergleich zwischen bereinigten und unbereinigten (nominalen) Reihen ist daher nicht sinnvoll.
Quelle. Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 3. März 2023