Einzelhandelsumsatz, Jahresergebnis 2022 (Schätzung, vorläufig, Originalwerte)
-0,3 % im Jahr 2022 gegenüber 2021 (real)
+8,2 % im Jahr 2022 gegenüber 2021 (nominal)
Einzelhandelsumsatz, November 2022 (vorläufig, kalender- und saisonbereinigt)
+1,1 % zum Vormonat (real)
+1,3 % zum Vormonat (nominal)
-5,9 % zum Vorjahresmonat (real)
+4,8 % zum Vorjahresmonat (nominal)
Der Einzelhandel in Deutschland erzielte nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2022 real (preisbereinigt) 0,3 % weniger Umsatz und nominal (nicht preisbereinigt) 8,2 % mehr Umsatz als im Rekord-Jahr 2021. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider. Im Jahr 2021, in welchem der bisher höchste Jahresumsatz seit Beginn der Zeitreihe erzielt wurde, stiegen die Umsätze real gegenüber dem Vorjahr 2020 um 0,8 % und gegenüber 2019 um 5,6 %.
Der Versand- und Interneteinzelhandel war im Jahr 2022 mit einem Umsatzminus von real 8,1 % sowie nominal von 3,2 % deutlich rückläufig. Allerdings hatte diese Branche während der Corona-Krise enorme Umsatzzuwächse (2021: real +12,3 % gegenüber 2020) erzielt. Dagegen verzeichnete der Einzelhandel ohne Tankstellen und Verkauf von Brennstoffen, wie z. B. Heizöl, im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzminus von real etwa 0,3 % sowie nominal einen Zuwachs von gut 7,3 %.
Umsatz im November 2022 real 5,9 % niedriger als im Vorjahresmonat, aber 2,2 % höher als vor der Corona-Krise
Im November 2022 haben die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen kalender- und saisonbereinigt real 1,1 % und nominal 1,3 % mehr umgesetzt als im Oktober 2022. Gegenüber dem Vorjahresmonat November 2021 sank der Umsatz real um 5,9 %, stieg allerdings nominal um 4,8 %. Damit war der Umsatz real 2,2 % höher als im November 2019, dem Vergleichsmonat vor der Coronakrise. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen ist auch hier auch die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel zurückzuführen.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln verzeichnete im November 2022 im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt real 1,3 % weniger Umsatz. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Umsatz um 5,7 % und im Vergleich zum November 2019 um 5,2 %.
Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln war im November 2022 kalender- und saisonbereinigt 2,1 % höher als im Oktober 2022. Damit lag der Umsatz real um 6,1 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats, jedoch mit einem Plus von 7,7 % deutlich über dem Vergleichsmonat November 2019.
Der Umsatz im Internet- und Versandhandel verzeichnete im November 2022 ein reales, kalender- und saisonbereinigtes Umsatzminus von 1,3 % im Vergleich zum Vormonat sowie 9,2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Umsätze liegen in dieser Branche mit einem Plus von 25,6 % jedoch weiterhin deutlich über dem Niveau vom November 2019.
Methodische Hinweise:
Die Schätzung des realen und nominalen Jahresumsatzes 2022 basiert auf den vorliegenden Einzelhandelsumsätzen für die Monate Januar bis November 2022 und geschätzten Umsätzen im Dezember 2022. Sie berücksichtigt die Auswirkungen der Lieferengpässe, Preissteigerungen sowie die Revisionen bei der Konjunkturstatistik im Einzelhandel nach 12 Monaten – insbesondere in den Berichtsmonaten November und Dezember. Hierbei handelt es sich um Originalwerte.
Basierend auf dieser Schätzmethodik ergibt sich im Einzelhandel insgesamt ein Intervall für den realen Umsatzrückgang von -0,5 % bis -0,1 % sowie für den nominalen Umsatzzuwachs von 8,0 % bis 8,3 % im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr. Im Internet- und Versandhandel erstreckt sich das Schätzintervall real von -8,2 % bis -8,0 % und nominal von -3,2 % bis -3,1 %. Für den Einzelhandel ohne Tankstellen und Verkauf von Brennstoffen, wie zum Beispiel Heizöl, erstreckt sich das Schätzintervall real von -0,4 % bis -0,1 % und nominal von 7,2 % bis 7,4 %.
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Die Angaben zur Umsatzentwicklung der Tankstellen beziehen sich auf den Wirtschaftszweig „Einzelhandel mit Motorenkraftstoffen“ (WZ08-473).
Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 6. Januar 2023