Rund fünf Prozent der Deutschen haben in den vergangenen zwölf Monaten schwarzgearbeitet, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Insbesondere jüngere Menschen arbeiten am Finanzamt vorbei. Um Schwarzarbeit zu bekämpfen, muss die Politik die Steuer- und Abgabenlast senken.

Es ist ein verlockendes Angebot, wenn der Handwerker anbietet, ohne Rechnung zu arbeiten: Für den Kunden ist es günstiger, für den Handwerker bleibt am Ende mehr Geld in der Kasse. 2024 haben mindestens 5,4 Prozent der Menschen in Deutschland schwarzgearbeitet, das sind 3,3 Millionen Menschen. Das zeigt eine neue IW-Studie, für die über 2.600 Bürger ab 18 Jahren befragt wurden. Die Ergebnisse decken sich mit Ergebnissen früherer Befragungen.

Junge Männer arbeiten besonders häufig schwarz
Die Täter sparen, dem Staat geht Geld verloren: In Relation zum Bruttoinlandsprodukt hat die Schattenwirtschaft zwischen 2014 und 2024 rund zehn Prozent ausgemacht. Doch wer arbeitet schwarz? Während 7,5 Prozent der Männer in den letzten zwölf Monaten am Fiskus vorbeigearbeitet haben, arbeiten Frauen mit 3,5 Prozent seltener schwarz. Und auch beim Alter gibt es große Unterschiede: Elf Prozent der jüngeren Menschen (18 bis 34 Jahre) haben schwarzgearbeitet, bei den anderen Altersgruppen sind es nur drei bis fünf Prozent.

Arbeit wieder attraktiver machen
Erst im November hat die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung veröffentlicht, um die Behörden im Kampf gegen Schwarzarbeit zu stärken. „Neue Gesetze, Vorschriften und Kontrollen werden die Schwarzarbeit nicht reduzieren“, sagt Studienautor und IW-Verhaltensökonom Dominik Enste. „Der Staat muss die Ursachen bekämpfen. Schwarzarbeit ist so attraktiv, weil den Beschäftigten zu wenig Netto vom Brutto bleibt.“ So arbeiteten insbesondere Besserverdienende schwarz, weil sich der Betrug für sie besonders lohnt und sich häufiger die Gelegenheit dazu ergebe.

Zur Methodik: Die Auswertungen basieren auf der IW-Personenbefragung im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft. Über das Online-Access-Panel von respondi&Bilendi wurden zwischen dem 26. April und dem 8. Mai 2024 2.628 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland im Rahmen einer Mehrthemen-Umfrage online zum Thema Schwarzarbeit befragt. Die Befragung ist quotenrepräsentativ in den Merkmalen Einkommen, Wohnort nach Bundesland und Geschlecht/Alter.

IW, 09.01.2024

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