In Europa werden bis 2025 weniger Wohnungen fertiggestellt. In Deutschland ist ein Rückgang von 32 Prozent zu erwarten. Dies zeigen Berechnungen der Forschergruppe Euroconstruct, der das ifo Institut angehört. „Neben der abrupten Zinswende und dem Kostensprung für Bauleistungen führt die allgemeine Verunsicherung über die mittelfristige Entwicklung der Immobilienpreise bei Bauherren und Interessenten zu ausgeprägter Zurückhaltung“, sagt ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister.

Einen besonders kräftigen Rückgang fertig gestellter Wohnungen haben in den Jahren 2023 bis 2025 auch Schweden (minus 39 Prozent), Dänemark (minus 33) und Ungarn (minus 29) zu erwarten. „Über eine attraktive Neubauförderung berichtet derzeit nur rund ein Drittel der Länderexperten“, sagt Dorffmeister. Positive Impulse kommen aus Irland (plus 17 Prozent), Portugal (plus 15), Spanien (plus 12) und der Slowakei (plus 11).

Laut der ifo Konjunkturumfrage im Juni hat sich der Auftragsmangel im deutschen Wohnungsbau weiter verschärft. 34,5 Prozent der befragten Firmen berichten, sie hätten zu wenig Aufträge. Im Mai waren es 33,9 Prozent. Das ist der höchste Wert seit April 2010. Mit 19,2 Prozent wurde bei den Stornierungen bestehender Aufträge ein neuer Rekordwert erreicht, nach 17,8 im Mai.

Aufsatz: „Europäisches Bauvolumen wird bis 2024 moderat schrumpfen“ von Ludwig Dorffmeister, in: ifo Schnelldienst 7/2023
https://www.ifo.de/publikationen/2023/aufsatz-zeitschrift/europaeisches-bauvolumen-wird-bis-2024-moderat-schrumpfen

(c) ifo-Institut, 19.07.2023

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