Die Höhe von Kitagebühren und das Betreuungsangebot von Kitas im ländlichen Raum unterscheidet sich stark. „Während in manchen Gemeinden die Kosten für Eltern bei 565 Euro pro Monat liegen, zahlen Eltern in anderen Gemeinden gar keine Kitagebühren“, sagt Xenia Frei, Forscherin an der ifo Niederlassung Dresden. „Dabei führen hohe Kitagebühren unseren Daten zufolge nicht zwangsläufig zu einem umfangreicheren Betreuungsangebot.“ Der Umfang der Betreuungsangebote variiert je nach Gemeinde zwischen 40 bis 53 Stunden pro Woche und Schließzeiten von 7 bis 31 Tagen im Jahr.
Die Höhe der Kitagebühren und der Umfang des Betreuungsangebots sei maßgeblich dafür, ob sich Eltern für eine Betreuung in der Kita oder zuhause entscheiden, heißt es in dem Aufsatz. Grundsätzlich seien Kitagebühren sinnvoll für die Finanzierung der Kinderbetreuung. „Zu hohe Gebühren, die nicht sozial gestaffelt sind, führen in Verbindung mit einem schlechten Angebot jedoch häufig dazu, dass Familien ihre Kinder zuhause betreuen. Dies gilt besonders für Familien mit geringem Einkommen, deren Kinder dann nicht vom Bildungsangebot in der Kita profitieren“, sagt Frei. Zu hohe Kinderbetreuungskosten erschweren es dabei vor allem Müttern, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen.
Die Berechnungen beruhen auf einem Datensatz von 39 repräsentativen Gemeinden im ländlichen Raum in Deutschland. Der Artikel berechnet die Kosten für Kitaplätze bei einer Ganztagsbetreuung von 40 Wochenstunden. Zudem wurden die durchschnittliche maximale Öffnungszeit von Kitas und die korrespondierenden Schließtage ermittelt.
ifo-Institut, 11.12.2024