Wenn Unternehmen weniger junge Berufseinsteiger einstellen können, investieren sie auch weniger in neue Technologien. Das ergab eine Studie des ifo Instituts, die Auswirkungen eines temporären Auszubildendenmangels auf betriebliche Investitionen untersucht. „Wir haben gesehen, dass Firmen ausreichend junges Personal brauchen, um insbesondere neue Technologien einzuführen. Der Nachwuchs bringt nicht nur digitale Kompetenzen mit, er ist auch eher bereit, sich neues Wissen anzueignen“, sagt Cäcilia Lipowski, Expertin am ifo Zentrum fürBildungsökonomik.

Die Studie untersucht diesen Zusammenhang anhand einer Bildungsreform von 2001 in Deutschland, die zu einer einmaligen Verringerung der Schulabgängerzahlen in bestimmten Bundesländern führte. Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen mit einem hohen Anteil an Auszubildenden ihr Investitionsverhalten anpassten, als weniger Schulabgänger als Auszubildende verfügbar waren. In den Jahren 2001, 2002 und 2003 sanken die Investitionen pro Mitarbeiter deutlich. Dies deutet darauf hin, dass betriebliche Investitionen und die Verfügbarkeit junger Fachkräfte eng miteinander verknüpft sind. Unter anderem deshalb, weil Auszubildende ohnehin auf ihren Beruf vorbereitet werden müssen, die Weiterbildung bestehender Mitarbeiter aber in der Regel zulasten des laufenden Betriebs geht. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der zunehmenden Digitalisierung wird es immer wichtiger, den Fachkräftenachwuchs zu sichern und gleichzeitig die Weiterbildung bestehender Arbeitskräfte zu fördern“, sagt Lipowski.

ifo-Institut, 28.02.2025

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