Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Juni 2023 um 0,1 % höher als im Juni 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war das die geringste Veränderung der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Dezember 2020 (+0,2 % zum Dezember 2019). Im Mai 2023 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei +1,0 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat sanken die Erzeugerpreise im Juni 2023 um 0,3 %. Starken Preisanstiegen im Vorjahresvergleich bei Verbrauchs- und Gebrauchsgütern standen kräftige Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern und Energie gegenüber.
Starker Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch Preissteigerungen für Nahrungsmittel
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Juni 2023 um 9,4 % höher als im Juni 2022 und stiegen gegenüber Mai 2023 geringfügig um 0,1 %. Nahrungsmittel waren 11,1 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+91,2 % gegenüber Juni 2022). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 35,9 % mehr als im Juni 2022, Schweinefleisch 31,1 %. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 19,8 % teurer als ein Jahr zuvor, flüssige Milch und Rahm 15,5 %. Nur wenige Produkte waren im Juni 2023 billiger als im Vorjahresmonat. So kostete Butter 29,3 % weniger, die Preise für nicht behandelte pflanzliche Öle sanken um 44,0 %.
Gebrauchsgüter waren im Juni 2023 um 6,7 % teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+7,3 % gegenüber Juni 2022) und Haushaltsgeräten (+7,1 % gegenüber Juni 2022). Gegenüber Mai 2023 stiegen die Preise für Gebrauchsgüter um 0,1 %.
Investitionsgüter waren 6,3 % teurer als im Vorjahresmonat, insbesondere verursacht durch die Preissteigerungen für Maschinen (+7,8 % gegenüber Juni 2022) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,6 % gegenüber Juni 2022). Gegenüber Mai 2023 stiegen die Preise für Investitionsgüter um 0,2 %.
Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern vor allem durch Preissenkungen bei Metallen
Die Preise für Vorleistungsgüter waren im Juni 2023 um 2,7 % niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat sanken sie um 0,9 %. Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle verursacht. Diese waren 10,6 % billiger als im Juni 2022. Gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 0,5 %. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 17,6 % weniger als im Juni 2022. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich um 42,6 % (-6,8 % gegenüber Mai 2023). Besonders stark sanken die Preise gegenüber Juni 2022 auch für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-32,0 %), allein gegenüber Mai 2023 sanken hier die Preise um 15,1 %. Holz war 28,9 % billiger als im Juni 2022, Verpackungsmittel aus Holz 26,3 % und Sekundärrohstoffe 24,0 %.
Hohe Preissteigerungen gegenüber Juni 2022 gab es dagegen bei Kalk und gebranntem Gips (+41,3 %), Zement (+31,5 %), Hohlglas (+31,2 %) und Transportbeton (+26,3 %). Industriegase kosteten 21,3 % mehr, Baukies und natürliche Sande 18,5 %.
Rückgang der Energiepreise gegenüber Vorjahresmonat und Vormonat
Stärker als die Preise für Vorleistungsgüter fielen die Energiepreise. Energie war im Juni 2023 um 5,0 % niedriger als im Vorjahresmonat. Gegenüber Mai 2023 sanken sie um 0,2 %. Die Energiepreise waren nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 stark gestiegen, sind jedoch seit September 2022 wieder um 34,5 % gesunken. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge bei Strom. Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber Juni 2022 um 12,4 %, stiegen jedoch gegenüber Mai 2023 um 1,5 %. Mineralölerzeugnisse waren 21,1 % billiger als im Juni 2022, gegenüber Mai 2023 stiegen diese Preise um 0,3 %. Leichtes Heizöl kostete 42,4 % weniger als ein Jahr zuvor (+2,8 % gegenüber Mai 2023). Die Preise für Kraftstoffe sanken um 16,9 % (+0,7 % gegenüber Mai 2023). Erdgas in der Verteilung kostete im Juni 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 2,4 % mehr als im Juni 2022. Gegenüber Mai 2023 sanken die Erdgaspreise jedoch um 1,6 %.
Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 2,8 % höher als im Juni 2022 und sanken gegenüber Mai 2023 um 0,3 %.
Jahr / Monat | 2015 = 100 | Veränderung in % gegenüber | ||
---|---|---|---|---|
Vorjahresmonat | Vormonat | |||
2020 | JD | 103,8 | –1,0 | – |
2021 | JD | 114,7 | 10,5 | – |
2022 | JD | 152,4 | 32,9 | – |
2022 | Juni | 148,4 | 32,7 | 0,6 |
Juli | 156,3 | 37,2 | 5,3 | |
August | 168,6 | 45,8 | 7,9 | |
September | 172,5 | 45,8 | 2,3 | |
Oktober | 165,2 | 34,5 | –4,2 | |
November | 158,7 | 28,2 | –3,9 | |
Dezember | 158,1 | 21,6 | –0,4 | |
2023 | Januar | 154,8 | 16,6 | –2,1 |
Februar | 152,8 | 13,5 | –1,3 | |
März | 150,6 | 6,7 | –1,4 | |
April | 151,1 | 4,1 | 0,3 | |
Mai | 149,0 | 1,0 | –1,4 | |
Juni | 148,6 | 0,1 | –0,3 | |
davon: | ||||
Vorleistungsgüter | 137,9 | -2,7 | –0,9 | |
Investitionsgüter | 122,3 | 6,3 | 0,2 | |
Gebrauchsgüter | 128,4 | 6,7 | 0,1 | |
Verbrauchsgüter | 136,7 | 9,4 | 0,1 | |
Energie | 200,6 | –5,0 | –0,2 |
(c) Statistisches Bundesamt, 20.07.2023