Mit den Temperaturen steigt auch die Lust auf eine erfrischende Abkühlung. Doch wie lange müssen die Deutschen arbeiten, um sich ein Eis am Stiel leisten zu können? Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat ausgerechnet, dass Verbraucher für ein Magnum am längsten arbeiten müssen – nämlich sieben Minuten und 17 Sekunden.
Früher war alles billiger – das empfinden viele Deutsche so. Auch Eis scheint jedes Jahr teurer zu werden. Und tatsächlich: Ein Blick auf die Preisentwicklung der beliebtesten Eissorten in den vergangenen Jahrzehnten zeigt, dass die Preise für Eis gestiegen sind. Zur Jahrtausendwende kostete ein Magnum-Eis noch circa 1,30 Euro, im Jahr 2022 bereits 2,50 Euro und heute müssen Verbraucher dafür 2,70 Euro bezahlen. Auch andere beliebte Eisklassiker sind teurer geworden: Ein Nogger kostet mittlerweile 1,10 Euro mehr als im Jahr 2000, ein Cornetto fast einen Euro, ein Capri 80 Cent und ein Domino 40 Cent.
Doch der Preis allein sagt wenig darüber aus, ob die Leckerei für den Durchschnittsdeutschen auch weniger erschwinglich geworden ist. Wie sich der Kauf eines Eises am Kiosk auf den Geldbeutel auswirkt, hat das Institut der deutschen Wirtschaft in einer Studie untersucht. Dazu haben die Wissenschaftler die Preise für Eis mit dem durchschnittlichen Nettolohn pro Stunde verglichen. Das Ergebnis ist die Zeit, die wir im Durchschnitt für ein Eis arbeiten müssen.
Magnum kostet am meisten Arbeitszeit
Wer sich in diesem Sommer ein Cornetto gönnen möchte, muss dafür fünf Minuten und 24 Sekunden arbeiten, 2022 waren es vier Minuten und 40 Sekunden. Die sogenannte Kaufkraft pro Lohnminute ist für den Eis-Klassiker also gesunken. Bei anderen Eissorten ist die Arbeit pro Leckerei ebenfalls leicht gestiegen: Für ein Capri oder ein Domino sind 19 Sekunden dazugekommen, für ein Nogger braucht es nur zehn Sekunden mehr Arbeit. Magnum ist nach wie vor der Spitzenreiter: Sieben Minuten und 17 Sekunden Arbeit sind zu leisten, bis das Premiumeis verdient ist. Im Vergleich zu 2022 ist die Kaufkraft hier gleichgeblieben.
Kaufkraft kaum verändert
„In der Hochinflationsphase der letzten beiden Jahre haben auch die Eispreise kräftig zugelegt. Die Entwicklung der Nettolöhne konnte aber in etwa Schritt halten. Insgesamt bleibt Eis aber erschwinglich, auch 2024“, sagt IW-Experte Christoph Schröder.
(c) IW, 15.07.2024