Das Bundeskartellamt hat die Errichtung zweier Gemeinschaftsunternehmen im Bereich Wasserstofftechnologie von der Voith-Gruppe (Heidenheim) gemeinsam mit der Weifu High-Tech Group Co., Ltd (VR China) fusionskontrollrechtlich freigegeben.
Die Gemeinschaftsunternehmen sollen Wasserstofftanks für die Verwendung in Wasserstoff-Speichersystemen für schwere Fahrzeuge herstellen und solche Tanks und Speichersysteme vertreiben. Eines der Unternehmen soll in China tätig werden, das andere im globalen Markt (ohne China).
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Wir konnten das Vorhaben im Vorprüfverfahren freigeben. Wasserstoffbasierte Antriebslösungen im Güterverkehr befinden sich noch in einer recht frühen Phase ihrer Kommerzialisierung. Wie groß der Markt dafür im Zuge der Dekarbonisierung des Transportsektors tatsächlich werden wird, ist offen und wird gegenwärtig stark diskutiert. Dies hängt auch von der Entwicklung und den sich daraus ergebenden Einsatzmöglichkeiten konkurrierender Technologien ab. Anzeichen für eine wettbewerblich bedenkliche Konzentration haben wir nicht, auch nicht unter Berücksichtigung weiterer Produkte aus der Wasserstoff-Wertschöpfungskette, die von Weifu hergestellt werden.
Im Bereich der Speichersysteme selbst ist die Weifu-Gruppe bislang nicht tätig
.“
Im Rahmen der wettbewerblichen Prüfung haben sich keine bedenklichen wettbewerblichen Überschneidungen zwischen den Beteiligten ergeben. Zudem wurden die Auswirkungen des Vorhabens entlang der Wertschöpfungskette und mit Blick auf andere Geschäftsbereiche untersucht. Es steht insbesondere nicht zu befürchten, dass Wettbewerber bei Speichersystemen – etwa in Form einer Marktabschottungen im Bereich der Zulieferung – behindert werden könnten.
Voith ist ein deutscher Industriekonzern mit über 22.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als fünf Mrd. EUR. Er bietet Maschinen und Technologien insbesondere für die Branchen Energie, Papier, Rohstoffe, und Transportmittel an. Die Weifu-Gruppe ist ein chinesischer Automobilzulieferer mit mehr als 7.000 Mitarbeitern. Er wird indirekt über die Wuxi Industry Development Group (WXIDG) vom chinesischen Staat beherrscht. WXIDG verfügt über 33 Tochterunternehmen, Holdings und öffentliche Institutionen, sowie 30 weitere Unternehmensbeteiligungen in den Geschäftsfeldern (i) fortgeschrittene Fertigungstechnologien, (ii) Mikroelektronik, (iii) neue Energien, (iv) neue Materialien, (v) Umweltschutz und (vi) moderne Dienstleistungen.
(c) Bundeskartellamt, 02.09.2024