Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,9 % gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2023 lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 5,2 % niedriger.
Zur negativen Entwicklung des Auftragsbestands im Januar 2024 trugen insbesondere Rückgänge in der Automobilindustrie (saison- und kalenderbereinigt -3,5 % zum Vormonat) und im Maschinenbau (-1,2 %) bei. Positiv auf den Auftragsbestand wirkte sich hingegen die Entwicklung im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+1,8 %) aus.
Die offenen Aufträge aus dem Inland sanken im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 um 1,5 % und der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland sank um 0,4 %.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern verringerte sich der Auftragsbestand um 1,0 %. Im Bereich der Vorleistungsgüter sowie Konsumgüter lag der Auftragsbestand 0,1 % höher.
Reichweite des Auftragsbestands auf 6,9 Monate gesunken
Im Januar 2024 sank die Reichweite des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich auf 6,9 Monate (Dezember 2023: 7,0 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern sank die Reichweite auf 9,2 Monate (Dezember 2023: 9,4 Monate), bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg die Reichweite auf 4,0 Monate (Dezember 2023: 3,9) und bei den Herstellern von Konsumgütern stieg die Reichweite auf 3,5 Monate (Dezember 2023: 3,4 Monate).
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.
Umstellung des Auftragsbestandsindex auf das Basisjahr 2021
Der Auftragsbestandsindex im Verarbeitenden Gewerbe wurde mit dem Berichtsmonat Januar 2024 vom bislang geltenden Basisjahr 2015 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die Basisumstellung umfasst folgende Aspekte:
- Neue Bezugsgröße des Index ist das Basisjahr 2021. Der Index gibt demnach das Verhältnis des Auftragsbestandsvolumens im jeweiligen Berichtszeitraum zum Durchschnitt des Jahres 2021 an. Die in Tabellen und Grafiken verwendete Kurzbezeichnung des Basisjahres wird entsprechend von „2015 = 100“ auf „2021 = 100“ geändert.
- Die Gewichtungsstruktur wurde mit der Basisjahrumstellung aktualisiert. Die aktuellen Gewichte der Indizes beziehen sich nun auf die Auftragsbestandsstruktur im Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2021 anstelle von 2015. Die Gewichte für Zeitpunkte vor 2021 bleiben unverändert. Die Indexwerte ab Januar 2021 wurden mit den aktualisierten Gewichten für das Basisjahr 2021 neu berechnet. Die Indexwerte bis einschließlich Dezember 2020 wurden hingegen nur rein rechnerisch umbasiert, beruhen also auf den ursprünglichen Gewichten für das Basisjahr 2015. Die neuen Wägungsschemata sind unter der Rubrik „Tabellen“ auf der Themenseite „Industrie, Verarbeitendes Gewerbe“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.
Methodische Anpassungen wurden im Zusammenhang mit der Basisumstellung beim Auftragsbestandsindex nicht vorgenommen. Allgemeine Hinweise zur Methodik von Basisumstellungen bieten die Aufsätze „Umstellung der Konjunkturindizes im Produzierenden Gewerbe auf das Basisjahr 2015“ sowie „Umstellung des Produktionsindex im Produzierenden Gewerbe auf das Basisjahr 2021“ in der Zeitschrift „WISTA – Wirtschaft und Statistik“, Ausgaben 2/2018 beziehungsweise 2/2024. Eine Übersicht zur Umstellung des Basisjahres in den einzelnen Konjunkturstatistiken steht auf der Themenseite „Konjunkturindikatoren“ bereit.
(c) Statistisches Bundesamt, 20.03.2024