Der Aufsichtsrat der Weltbank hat heute in Washington D.C. Ajay Banga zum neuen Präsidenten der Weltbankgruppe gewählt. Er wird ab 2. Juni 2023 die Leitung der weltweit größten Bank für Entwicklungsfinanzierung übernehmen. Eine seiner zentralen Aufgaben wird es sein, die angestoßene Reform der Weltbank umzusetzen. Deutschland setzt sich zusammen mit Mitstreitern für einegrundlegende Reform ein, um Entwicklungsländer besser bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel oder Pandemien zu unterstützen und mehr Mittel für Klimaschutz bereitzustellen. Entwicklungsministerin Svenja Schulze, die deutsche Weltbank-Gouverneurin, hatte die Kandidatur von Banga unterstützt.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Ich gratuliere Herrn Banga zu seiner Wahl als neuer Weltbank-Präsident. Die Weltbank und ihr künftiger Präsident stehen vor großen Aufgaben: Als weltweit größter Finanzier für nachhaltige Entwicklung muss die Weltbankgruppe eine größere Rolle bei der Lösung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und Pandemien spielen. Ajay Banga hat mir überzeugendzugesichert, sich für die Reform einzusetzen. Die Weltbank muss eine echte Transformationsbank werden, die neben der Bekämpfung von Hunger und Armut auch Lösungen für den Schutz von Klima und Natur vorantreibt. Auf der Jahrestagung im Oktober erwarte ich wegweisende Entscheidungen.“
Die Weltbank ist der weltweit größte Financier für nachhaltige Entwicklungsprojekte. Der amtierende Weltbank-Präsident David Malpass hatte angekündigt, sich von seinem Posten zurückzuziehen. Die USA nominierten daraufhin den US-indischen Manager Ajay Banga als möglichen Nachfolger. Der 25-köpfige Aufsichtsrat (Board of Executive Directors) der Weltbank hat auf der heutigen Aufsichtsratssitzung Ajay Banga zum neuen Weltbank-Präsidenten gewählt. Deutschland verfügt über einen Sitz im Aufsichtsrat.
Entwicklungsministerin Schulze treibt seit Oktober 2022 gemeinsam mit den USA und weiteren Mitstreitern eine grundlegende Reform der Weltbank voran. Ziel ist, dass die Bank Entwicklungsländer besser bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel unterstützen kann. Denn das jetzige Geschäftsmodell der Weltbank setzt zu wenig Anreize für nationale Maßnahmen, die der ganzen Welt zugutekommen, etwa für die Energiewende oder robuste Gesundheitssysteme, die Pandemien eindämmen. Solche Maßnahmen sollten von globalen Institutionen wie der Weltbank darum künftig besonders gefördert werden. Der Weltbank kommt bei der Bewältigung globaler Krisen eine bedeutende Rolle zu, denn mit ihrer Finanzkraft in Höhe von rund 100 Milliarden US-Dollar jährlich kann sie die notwendigen Investitionen in den sozial-ökologischen Umbau der Weltwirtschaft entscheidend vorantreiben. Außerdem setzt sie Standards für andere Entwicklungsbanken und private Geldgeber.
Das Weltbank-Management hat daraufhin erste Vorschläge vorgelegt, die auf der Frühjahrstagung im Kreis der Anteilseigner diskutiert und zum Teil beschlossen wurden. Auf der Weltbank-Jahrestagung im Oktober 2023 in Marrakesch sollen die Reformen weiter konkretisiert werden. Schulze reist vom 15.-17. Mai nach Washington DC, um mit dem Weltbank-Management und weiteren Akteuren über die Reform der Weltbank zu sprechen.
Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Pressemitteilung vom 3. Mai 2023