Das Jahr 2021 begann fast so, wie 2020 geendet hatte: mit der Coronapandemie. Mit dem Schutz der Impfstofftransporte durch die Bundesbereitschaftspolizei, der an Heiligabend 2020 begann und fast das gesamte erste Quartal des Folgejahres andauerte, schienen die Vorzeichen für ein besseres Jahr vielversprechend zu sein. Mit in der Summe 3.000 Einsatzkräften wurden insgesamt etwa 500 Transporte von den Herstellern bis zu den Verteilzentren der Länder geschützt.
Im Juni 2021 wurde der Flugdienst der Bundespolizei unter anderem durch das Land Brandenburg zur Unterstützung bei der Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden angefordert. Rund 900.000 Liter Wasser wurden über den Brandstellen mit Hubschraubern der Bundespolizei abgeworfen.
Im Juli brach dann die Flutkatastrophe über Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen herein. In der Spitze setzte die Bundespolizei täglich bis zu 800 Beamtinnen und Beamte ein, unterstützte die Katastrophenstäbe der Länder und Kommunen mit fünf Hubschraubern und weiterem technischen Gerät. Das Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrum Swisttal unterstützte die betroffene Bevölkerung durch Unterbringung von Evakuierten und Versorgung mit bis zu 2.000 Mahlzeiten täglich.
Im August waren spezialisierte Kräfte der Bundespolizei in Afghanistan im Einsatz, um die Deutsche Botschaft Kabul zu evakuieren.
Fast unmittelbar an diese Evakuierung schloss sich die Migrationskrise aus Belarus an: Entlang der deutsch-polnischen Grenze stellte die Bundespolizei teils dreistellige Aufgriffszahlen täglich fest. Diese dauerte über den Jahreswechsel zu 2022, in abgeschwächter Form, weiter an.
Auch und gerade das Alltagsgeschäft der Bundespolizei, der Dienst für die Bevölkerung, hat viele Herausforderungen mit sich gebracht: Mit fast 670.000 Straftaten wurden 17 Prozent mehr als 2020 verzeichnet.
Über 182.000 Personenfahndungstreffer und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr stellte die Bundespolizei im grenzüberschreitenden Verkehr und im Inland fest. Fast 15.500-mal (Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zu 2020) „klickten“ bei der Vollstreckung von offenen Haftbefehlen die Handschellen: und damit fast im Halbstundentakt – tagein, tagaus.
Die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, hierzu: „In den letzten zehn Jahren hat die Bundespolizei 26.000 junge Frauen und Männer eingestellt und ausgebildet. Die Bundespolizei verändert sich: Sie wird jünger, weiblicher, vielfältiger. Wir haben heute unterschiedlichere Bildungswege und Lebensmodelle in der Bundespolizei. Das ist eine großartige Entwicklung! Für mich hat es größte Bedeutung, dass wir in die innere Sicherheit unseres Landes investieren – angesichts der heutigen Bedrohungen gilt das umso mehr. Wir investieren in eine starke Bundespolizei. Wir schaffen mit dem Bundeshaushalt 2023 weitere 1.000 neue Stellen für die Bundespolizei. Wir modernisieren die Hubschrauberflotte und die Einsatzschiffe. Die Bundespolizei ist elementarer Teil unserer Sicherheitsarchitektur.“
Der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, hierzu: „Wir sind da, wenn wir gebraucht werden. Und das bleibt auch so.“
Quelle: Bundespolizeipräsidium, Pressemitteilung vom 11. November 2022