Sozialminister Hubertus Heil verspricht, das Rentenniveau nunmehr bis zum Jahr 2039 bei 48 Prozent zu halten. Da wegen der Überalterung unserer Gesellschaft immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Rentner finanzieren müssen, treibt diese Entscheidung die Rentenbeiträge für jeden, der arbeitet. Für die Arbeitnehmer bedeutet das weniger Netto vom Bruttolohn und für die Unternehmen wird der Faktor Arbeit noch teurer.
Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer:
„Unser Rentensystem braucht endlich strukturelle Reformen statt weiterer Versprechungen, die zu höheren Kosten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber führen. Der Faktor Arbeit ist in Deutschland seit jeher teuer, nun steuern wir aber auf einen Kipppunkt zu, an welchem sich Fachkräfte und Unternehmer zwei Mal überlegen werden, ob sich Arbeit in Deutschland noch lohnt. Fachkräfte sehen schon jetzt ihr Nettogehalt durch hohe Sozialversicherungsbeiträge wegschmelzen und dringend benötigte Fachkräfte aus dem Ausland werden mit dem sinkenden Netto-Gehalt abgeschreckt. Auch Unternehmer müssen wieder mehr Arbeit in andere Länder verlagern, um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben. Wer in der Wirtschaftskrise das Rentenniveau garantiert, nimmt höhere Rentenbeiträge in Kauf und schwächt den Wirtschaftsstandort zusätzlich.
Erst wenn es wirtschaftlich wieder gut läuft, sind Versprechungen wie zum Rentenniveau überhaupt denkbar. Im Moment aber sind die wirtschaftliche Lage und die Prognosen zum demographischen Wandel so schlecht, dass zusätzliche Sozialleistungen nicht finanzierbar sind. Wer den Rentnern jetzt Wahlversprechungen machen will, muss aufzeigen, bei welchen Positionen im Bundeshaushalt eingespart werden soll. Und die Ampel muss sagen, wie sie unsere Sozialsysteme zukunftsfest machen will. Das Generationenkapital ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, zu mehr Reform kann sich die Koalition offensichtlich aber nicht durchringen.“
Das Gutachten „Mehr Nachhaltigkeit wagen – Die Tragfähigkeit der Sozialversicherung in Deutschland“ im Auftrag von DIE JUNGEN UNTERNEHMER und DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. zeigt die dramatische Zukunft unseres Sozialstaats auf. Die Gutachter Prof. Dr. Christian Hagist und Prof. Dr. Stefan Fetzer verdeutlichen, dass Deutschland rasant auf einen Kipppunkt bei der gesetzlichen Rentenversicherung, der gesetzlichen Krankenversicherung und der sozialen Pflegeversicherung zurast. Dieser Kipppunkt wird den Gutachtern zufolge im Jahr 2030 erreicht sein. Ab diesem Punkt wird der Sozialstaat, wie wir ihn aktuell kennen, weder finanzierbar noch reformierbar sein! Die Kosten werden dann so erdrückend hoch sein, dass die junge Generation den Generationenvertrag wegen der dann rasant steigenden Beitragssätze einseitig aufkündigen und sich entweder in Schwarzarbeit oder Auswanderung verabschieden wird.
DIE FAMILIENUNTERNEHMER folgen als die politische Interessenvertretung für mehr als 180.000 Familienunternehmen den Werten Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung. Die Familienunternehmer in Deutschland beschäftigen in allen Branchen rund 8 Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften jährlich einen Umsatz in Höhe von 1.700 Milliarden Euro.
(c) Familienunternehmer, 05.03.2024