Hund und Katz sind, wie eine Studie des Verbraucher-Portals „vergleich.org“ zeigt, die beliebtesten Haustiere, aber schon auf dem dritten und vierten Rang liegen Papagei und Wellensittich. Das Portal hat dafür Suchanfragen zum Thema Haustierkauf ausgewertet und danach die beliebtesten Tierarten herausgefiltert.
Die Landestierschutzbeauftragte Frau Dr. Madeleine Martin hierzu: „Umfangreiche wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen der sog. EXOPET-Studie im Auftrag früherer Bundesregierungen belegen zweifelsfrei, dass selbst die angeblich leicht zu haltenden Exoten in Privathand und häuslichen Wohnzimmern oft unter Bedingungen leben müssen, die sie letztlich krank machen und leiden lassen. Das Wissen über Verhalten, die Haltungsbedingungen, aber auch über die Kosten für Futter, Energie, Sachkunde, tierärztliche Behandlung solcher Tiere fehlt oft.“
Bereits 2018 erbrachte die sog. EXOPET-Studie zum Handel und zur Haltung exotischer Tiere in Privathand erschreckende Ergebnisse. „Die Bundesregierung sollte unbedingt diese Erkenntnisse für die in einzigartiger Weise Praktiker und Universitäten über Jahre zusammengearbeitet haben, endlich aus der Schublade holen, in die man sie versenkte, und umsetzen! Die Fakten liegen also seit nunmehr fünf Jahren auf dem Tisch. In anderen europäischen Ländern gibt es längst Vorgaben!“ so Martin.
Der enorme Handlungsbedarf wurde inzwischen in bislang vier sogenannten Machbarkeitsstudien zur Haltung von Graupapagei, Landschildkröte, Kanarienvogel und Bartagame als Folgeprojekt zur EXOPET-Studie eindeutig bestätigt. Zu finden sind die Studien sowohl auf der Seite der Landestierschutzbeauftragten unter https://tierschutz.hessen.de/wildtiere als auch unter https://exopet-studie.de/machbarkeitsstudie/ .
Die Universität Leipzig hat zudem unter https://www.vetmed.uni-leipzig.de/klinik-fuer-voegel-und reptilien/forschung/forschungsprofil-1 eine ausführliche Dokumentation für alle Interessierten veröffentlicht.
Martin abschließend: “Die Bundesregierung will das Tierschutzgesetz zeitgemäß novellieren. In diesem Rahmen wäre eine gute Gelegenheit, sich endlich auch dieser Tiere anzunehmen!“
Quelle: Hessisches Umweltministerium, Pressemitteilung vom 20. Januar 2023