Um eine effektive Nutzung der gegenseitigen Ressourcen von Bundeswehr und Polizei zu ermöglichen und die Zusammenarbeit zu stärken, wurde im Oktober 2021 zwischen dem Ministerium für Inneres, Bauen und Sport und der Bundeswehr eine Kooperationsvereinbarung „Labor Saarland“ unterzeichnet. In einer Fachkonferenz wurde jetzt über den aktuellen Stand der Ausgestaltung der Vereinbarung informiert.
Die Kooperationsvereinbarung umfasst vier Handlungsfelder, in denen Polizei und Bundeswehr voneinander profitieren können:
– Diensthundewesen,
– CBRN-Lagen (chemische, biologische, radiologische sowie nukleare Gefahren),
– Sanitäts-Unterstützung bei Einsätzen von Spezialeinheiten und
– Cyber-Sicherheit.
Innenminister Klaus Bouillon: „Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags war ein wichtiges Zeichen für unsere Absicht, die bereits bestehende erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bundeswehr zu verstärken und weiterzuentwickeln. Doch um dieses Ziel auch erreichen zu können, ist es unabdingbar, dass in möglichst regelmäßigen Abständen zwischen beiden Organisationen ein Erfahrungs-, Informations- und Wissensaustausch stattfindet.“
Minister Klaus Bouillon weiter: „Nur so kann eine kontinuierliche Verbesserung der Kooperation gewährleistet werden. Aus diesem Grund begrüße ich die Durchführung dieser Konferenz sehr“.
„Die Kooperationsvereinbarung ‚Labor Saarland‘ ist ein Meilenstein in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit. Basierend auf unserer bestehenden Zusammenarbeit auf der Arbeitsebene, starten wir damit im Saarland ein Pilotprojekt in der Kooperation zwischen der Polizei und der Bundeswehr. Ein professionelles und noch engeres Miteinander sowie regelmäßige Austausche sind dabei immens wichtig. Sie bringen uns alle voran und zahlen am Ende auf die Verbesserung unserer jeweiligen Fähigkeiten ein“, so Oberst Matthias Reibold, Kommandeur des Landeskommando Saarland und oberster Repräsentant der Bundeswehr im Saarland.
Gegenstand der Fachkonferenz in der Kaserne „Auf der Ell“ in Merzig war ein handlungsfeldübergreifender Austausch. Der Schwerpunkt lag dieses Mal auf den Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Hinblick auf die Sanitäts-Unterstützung beim Einsatz von Spezialeinheiten.
Vor diesem Hintergrund fand im Anschluss an die Fachkonferenz ein gemeinsames Fortbildungstraining für Einsatzkräfte der Bundeswehr und des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei statt. Das Übungsszenario sah im Konkreten die Festnahme eines Tatverdächtigen vor, der – mit Schusswaffen und Sprengmitteln ausgestattet – mehrere Menschen verletzt hatte. Trainingsschwerpunkt für die Einsatzkräfte war die medizinische Erstversorgung von Verletzten in dem noch ungesicherten Gefahrenbereich, in dem der Rettungsdienst aufgrund andauernder Gefahrensituation nicht tätig werden darf.
Quelle: Ministerium für Inneres, Bauen und Sport des Saarlandes, Pressemitteilung vom 17. Februar 2022