Der Digitalausschuss hat sich mit den zuletzt gestiegenen Angriffen auf Bundes- und Landesbehörden über sogenannte DDoS-Attacken befasst. Die Cyber-Bedrohungslage durch Ransomware- und DDoS-Angriffe sei seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den ersten Angriffen auf das Viasat-Satellitennetzwerk nach wie vor erhöht, betonte ein Vertreter des Bundesinnenministeriums im Ausschuss. Zwischen dem 3. April und 9. April 2023 habe es verstärkt Angriffe von pro-russischen und russischen „Hacktivisten“ gegeben, die aber teilweise abgewehrt werden konnten. Längere Ausfallzeiten habe es nicht gegeben. Ein Ziel sei etwa die Plattform Wiederaufbau Ukraine des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gewesen, berichtete er. Bekannt geworden waren zuletzt auch Angriffe auf Webseiten etwa von Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.
Bei DDoS-Angriffen wird eine gezielte Überlastung über eine hohe Anzahl an Anfragen an den Server von zahlreichen Quellen herbeigeführt. Diese sorgen dafür, dass Webseiten langsamer oder gar nicht erreichbar sind.
Die Angriffe seien Gruppierungen namens „NoName057(16)“ und „Killnet“ zuzuordnen, in denen sich Freiwillige gegen Geld an Angriffen beteiligten, berichtete ein Vertreter des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weiter. Darüber, wer genau dahinter stehe, habe man keine Informationen, sagte er. Von den Angriffen selbst gehe nur eine geringe Schadwirkung aus, die Mehrheit sei von begrenzter technischer Qualität. Insgesamt sei man in Deutschland gut aufgestellt, was Ressourcen zum Verhindern solcher Angriffe angehe. Auf Nachfrage der Abgeordneten zur Lage in der Kommunen betonten beide Gäste, die Sensibilität sei auch dort deutlich gestiegen.
Quelle: Deutscher Bundestag, HiB Nr. 284 vom 20. April 2023