Heute wurde im Alten Stadthaus die Kampagne „Hinsehen-Erkennen-Handeln“ gegen Antimuslimischen Rassismus vorgestellt. Die Kampagne zeigt vier vermeintlich alltägliche Szenen von Antimuslimischem Rassismus und ruft bei antimuslimischen Vorfällen zum Handeln auf. Es ist die Fortsetzung einer Dunkelfeldkampagne der Landeskommission Berlin gegen Gewalt, die sich im ersten Teil mit dem Gewaltphänomen Antisemitismus befasst hat. Die Kampagne „Hinsehen-Erkennen-Handeln bei Antimuslimischen Rassismus“ soll sensibilisieren: Jede Berlinerin und jeder Berliner kann auf Vorfälle achten, Betroffene unterstützen und Fälle den Register- und Meldestellen mitteilen oder zur Anzeige bringen.
Innensenatorin Spranger sagt zur Kampagne: „Gewalttaten wie in Hanau, wo Einzeltäter Unheil anrichten, machen uns fassungslos. Es mehren sich allerdings auch Äußerungen aus der Mitte der Gesellschaft, die den Islam für bedrohlich halten bzw. Musliminnen und Muslime als „störend“ empfinden. Und darum müssen wir uns kümmern. Antimuslimischer Rassismus existiert in allen gesellschaftlichen Bereichen, von Alltagsrassismus und Diskriminierung bis hin zu körperlichen Angriffen. Menschen aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Herkunft zu diskriminieren, verträgt sich nicht mit einem toleranten und offenen Berlin. Gemeinsam können wir für ein friedliches Miteinander in unserer Stadt eintreten.“
„Antimuslimischer Rassismus hat bundesweit zugenommen und ist für viele Menschen Alltag in Deutschland. Alltäglich ist, dass Menschen aus rassistischen Gründen einen Job oder eine Wohnung nicht erhalten oder Kinder in der Schule Diskriminierung erfahren. Daher brauchen wir dringend mehr Aufklärung und eine intensive Debatte in allen Bereichen der Gesellschaft. Entscheidend ist: Wir müssen hinschauen. Die Kampagne „Hinsehen-Erkennen-Handeln bei Antimuslimischem Rassismus“ setzt ein wichtiges Signal, antimuslimischem Rassismus entschieden entgegenzutreten. Denn, wenn wir die Werte einer offenen und pluralen Gesellschaft schützen wollen, muss sich jede*r aktiv gegen Rassismus einbringen.“ so Rima Hanano, Projektleitung von CLAIM – der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit und Mitglied des Fachbeirats.
Die Kampagne wurde von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus anderen Verwaltungen und der Zivilgesellschaft entwickelt. Ein Fachbeirat aus der muslimischen Community hat die Konzeptionierung mit viel Expertise und Engagement unterstützt. Die Kampagne wird aus dem Fonds zur Unterstützung Betroffener politisch-extremistischer Gewalt finanziert.
Quelle: Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport Berlin, Pressemitteilung vom 21. Januar 2022