Am Freitag hat Innenstaatssekretär Martin Rößler offiziell den Polizeipräsidenten Nordhessens, Konrad Stelzenbach, in den Ruhestand verabschiedet und seinen Nachfolger Marco Bärtl in sein neues Amt des Polizeipräsidenten Nordhessens eingeführt. Herr Bärtl war zuvor Polizeivizepräsident im Polizeipräsidium Mittelhessen in Gießen.

Während der Amtswechselfeier würdigte Martin Rößler zunächst die Leistung von Polizeipräsident Konrad Stelzenbach und erklärte: „Dank der erfolgreichen Polizeiarbeit leben die Bürgerinnen und Bürger in Nordhessen mit einer geringen Kriminalitätsbelastung und einer hohen Aufklärungsquote sehr sicher. Das belegt auch die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2024: In Nordhessen sind die Straftaten gegenüber 2023 um fast 5.000 Fälle, also um 9,7 Prozent, auf insgesamt 46.279 Delikte zurückgegangen. Auch die Aufklärungsquote hat sich positiv entwickelt und ist um 0,8 Prozent auf 59,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 

An dieser positiven Entwicklung war maßgeblich Polizeipräsident Konrad Stelzenbach beteiligt, der seit Dezember 2015 das Polizeipräsidium Nordhessen leitet. In seine Amtszeit fallen etliche Herausforderungen, die Herr Stelzenbach stets professionell gemeistert hat. Dazu gehören der schockierende Mord an Dr. Walter Lübcke, die Amokfahrt beim Rosenmontagsumzug in Volkmarsen, große Demonstrationen gegen Corona-Beschränkungen sowie die Ausrichtung der Hessentage in Hofgeismar, Korbach und Fritzlar. Seine Initiative zur Einrichtung des „Haus des Jugendrechts“ im Jahr 2021 in Kassel hat auch im letzten Jahr wieder Früchte getragen: Die Jugendkriminalität ist in Nordhessen im Vergleich zu 2023 um 16,5 Prozent bzw. 937 Fälle zurückgegangen. Die Innenstadtoffensive hat Herr Stelzenbach hier vor Ort mit Leben gefüllt und in diesem Rahmen die Organisationseinheit „OE City“ zur Bekämpfung der Straßen- und Drogenkriminalität in Kassel gestartet. Schon im ersten Jahr hat die Einheit ihre starke Durchschlagskraft unter Beweis gestellt. So konnte ein Rückgang der Straftaten um 11,6 Prozent registriert werden.

Herr Stelzenbach hat das Amt mit hoher Akribie und Expertise ausgefüllt. Er war für alle Kolleginnen und Kollegen ein erfahrener Ansprechpartner, der immer ein offenes Ohr hatte. Er blickt insgesamt auf knapp fünf Jahrzehnte beachtlichen Polizeidienst, in dem er verschiedene Bereiche der Polizei geprägt hat. Jede Funktion hat er mit großem Engagement und hoher Kompetenz ausgeführt. Ich danke Konrad Stelzenbach sehr für seinen unermüdlichen Einsatz für die Sicherheit Nordhessens und Hessens. Für seine Zukunft wünsche ich ihm alles Gute und Gesundheit.“

Polizeipräsident Konrad Stelzenbach bedankte sich in seinen Abschiedsworten bei Staatssekretär Rößler und den weiteren Rednerinnen und Rednern für die lobenden Worte und die Glückwünsche für seinen nun folgendenLebensweg. „Mein Dank gilt aber insbesondere auch allen Mitarbeitenden des Polizeipräsidiums Nordhessen für die gemeinsame Zeit. In mehr als zehn Jahren hatten wir teils gravierende Ereignisse zu bewältigen und ich konnte mich hierbei stets auf meine sehr engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen. Mir hat die Zeit in Nordhessen viel Spaß gemacht und es freut mich sehr, dass mit Marco Bärtl ein von mir hoch geschätzter Kollege meine Amtsgeschäfte übernehmen wird“, betonte Stelzenbach.

Marco Bärtl hat Polizeiarbeit von der Pike auf gelernt. Er wechselt von seiner aktuellen Tätigkeit als Vizepräsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen, die er seit November 2023 innehatte, an die Spitze des Polizeipräsidiums Nordhessen. Von 2017 bis 2023 war Bärtl Stabsleiter der Abteilung Einsatz in Nordhessen. Er war während der Corona-Pandemie ein halbes Jahr zudem Stabsleiter der Task Force im Innenministerium und für die Beschaffung der Schutzausstattung für die hessische Landesverwaltung verantwortlich. Von 2009 bis 2011 absolvierte er sein Studium für den Aufstieg in den höheren Polizeivollzugsdienst und war in der Folgezeit unter anderem zwei Jahre stellvertretender Leiter der Polizeidirektion Kassel und vier Jahre im Hessischen Innenministerium, dem dortigen Einsatzreferat des Landespolizeipräsidiums tätig. Herr Bärtl schloss in seiner Freizeit zudem ein Jurastudium an der Philipps-Universität in Marburg erfolgreich mit dem ersten Staatsexamen im Jahr 2007 ab. Seit 1987 im Dienste der hessischen Polizei absolvierte er zuvor zahlreiche Stationen bei der Schutz- und Kriminalpolizei im mittleren und gehobenen Dienst.

„Es freut mich, dass wir mit Marco Bärtl einen würdigen Nachfolger für die Spitze des Polizeipräsidiums Nordhessen gefunden haben. Herr Bärtl kennt die Behörde aus seinen vorherigen Verwendungen und ist daher bestens mit dem Präsidium und den Bediensteten vertraut. Er zeigte in seinen bisherigen Funktionen herausragende Führungsqualitäten, die ihm nun helfen werden, sich schnell in seiner neuen Rolle zu finden. Das nordhessische Polizeipräsidium ist bei Herrn Bärtl in den besten Händen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Nordhessen weiterhin so sicher bleibt. Da die Zusammenarbeit bisher hervorragend funktioniert hat, freue ich mich nun auf die Fortsetzung in neuer Funktion. Ich wünsche Marco Bärtl für die neue Herausforderung ein gutes Händchen, Glück und viel Erfolg“, so Martin Rößler.

Marco Bärtl bedankte sich zum Abschuss der Veranstaltung ebenfalls für die vielen Glückwünsche zu seiner verantwortungsvollen Aufgabe. „Ich bedanke mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen, die hervorragendeArbeit von Konrad Stelzenbach im Polizeipräsidium Nordhessen weiterführen zu dürfen. Es freut mich besonders, dass wir dies zusammen in dieser festlichen Atmosphäre im Residenzschloss in Bad Arolsen, meiner Heimatstadt, begehen dürfen – daher gilt mein Dank auch der fürstlichen Familie zu Waldeck und Pyrmont, die uns dies ermöglicht hat!“

HMdI, 21.03.2025

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