Der Bund plant 2024 mit 36,78 Milliarden Euro an Ausgaben für seinen Schuldendienst. Das sind gut drei Milliarden Euro weniger als 2023, aber deutlich mehr als 2022. Damals lag der Betrag noch bei weniger als der Hälfte, nämlich bei 15,3 Milliarden Euro. Die Zahlen gehen aus dem Entwurf der Bundesregierung zum Bundeshaushalt (20/7800, Einzelplan 32, Kapitel 3205) hervor.
Größter Einzelposten sind dabei die Zinsen, die der Bund den Haltern von Bundesanleihen zahlen muss. Diese schlagen nach der Kalkulation der Bundesregierung mit 14,6 Milliarden Euro 2024 zu Buche. 2022 lag der Betrag noch bei 12,5 Milliarden Euro. Auch bei Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen zeigt sich ein deutliches Plus.
Zweitgrößter Posten im Kapitel Verzinsung sind Disagio-Zahlungen in Höhe von 10,5 Milliarden Euro auf verschiedene Bundeswertpapiere. 2023 sieht der Haushaltsentwurf dafür allerdings noch 15,8 Milliarden Euro vor. 2022 hatte der Bund hier noch 1,5 Milliarden Euro verdient.
Insgesamt will die Bundesregierung die Verschuldung nun zurückfahren. Die Bruttokreditaufnahme soll von 475 Milliarden Euro 2023 auf 400 Milliarden Euro 2024 sinken (Gesamtplan – Teil IV). Den Großteil seiner Schulden plant der Bund dabei mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr zu finanzieren, nämlich 203 Milliarden Euro. 149 Milliarden Euro sollen mit Laufzeiten von mehr als vier Jahren finanziert werden, der Rest liegt dazwischen.
Die neuen Schulden sollen primär dazu dienen, alte zu bedienen. Insgesamt sind Tilgungen in Höhe von 348 Milliarden Euro vorgesehen. Verschiedene Sondervermögen wirken haushaltstechnisch senkend auf die Nettokreditaufnahme (NKA). Dazu gehören beispielsweise Haushaltsausgaben zur Finanzierung der Zuführung zum Sondervermögen „Klima- und Transformationsfonds“ in Höhe von 29 Milliarden Euro.
Insgesamt kalkuliert die Bundesregierung mit einer Nettokreditaufnahme 2024 in Höhe von 16,6 Milliarden Euro. Für 2023 wird noch von 45,6 Milliarden Euro ausgegangen.
(c) HiB Nr. 606, 21.08.2023