EU und CELAC müssen Partnerschaft und Handel auf Augenhöhe ausbauen
Zum Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU mit der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) erklärt der europapolitische Sprecher der FDP-Fraktion Michael Georg Link:
„Die EU sollte den CELAC-Gipfel nutzen, um den Boden für möglichst viele strategische Partnerschaften zu bereiten und Handelsabkommen auf Augenhöhe voranzutreiben. Die jüngsten Vorschläge von Ursula von der Leyen, das fertig ausgehandelte Mercosur-Abkommen mit Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay nochmals nachzuverhandeln, sind völlig deplatziert und provozieren diese Partnerstaaten. Zu lange hat die EU die Partnerschaft mit Lateinamerika und der Karibik vernachlässigt und dadurch ein Vakuum für die Einflussnahme von vor allem China und Russland entstehen lassen. Die EU muss jetzt gezielt protektionistische Widerstände in ihren eigenen Reihen überwinden und zügig Mercosur und andere Handelsabkommen abschließen. Durch engere Handelsbeziehungen könnten sowohl die EU als auch die demokratischen Staaten Lateinamerikas und der Karibik kritische Abhängigkeiten abbauen und ihre Lieferketten diversifizieren. Auch bei der Bekämpfung des Klimawandels, bei Justiz und Sicherheit sowie der Armutsbekämpfung gibt es enormes unausgeschöpftes Potenzial. Die EU muss sich als glaubwürdiger und attraktiver Partner positionieren, statt die Demokratien Lateinamerikas aus europäischer Sicht zu belehren.“