Zum Antisemitismus auf der Berlinale erklärt die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Gyde Jensen:
„Alle internationalen Filmfestivals müssen heute den schwierigen Spagat zwischen Kultur und Politik meistern. Die Verantwortlichen können spontane Reaktionen von Kulturschaffenden natürlich nicht vorhersehen und müssen ihre Entscheidungen nach künstlerischen Kriterien treffen – alles andere widerspricht der Freiheit der Kunst und Kultur. Umso mehr sind Festivalleitungen hierzulande gefordert, dem Kompass unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung zu folgen. Wenn Worte wie Apartheid und Genozid in Zusammenhang mit Israel fallen, dann muss diesem bewussten Antisemitismus direkt widersprochen werden. Für die Lage in Gaza sind die blutrünstigen Terroristen verantwortlich, die am 7. Oktober in Israel eingefallen sind und Kinder, Frauen und Männer brutal ermordet, vergewaltigt oder verschleppt haben. Man darf sich keine Illusionen machen: Wenn ein pro-palästinensischer Film heute ausgezeichnet wird, schürt das morgen Ressentiments gegen Israel. Der folgenreiche Antisemitismus-Skandal beim Musikpreis Echo 2018 zeigt, was der Berlinale jetzt bevorsteht. Eine umfassende Aufarbeitung wird nicht ausreichen. Die Berlinale ist nachhaltig beschädigt. Ein Filmfestival, bei dem für offenen Antisemitismus geklatscht wird, ist international nicht mehr tragbar.“