»Der Zusammenbruch der Credit Suisse und die damit verbundene notwendige Übernahme durch die Schweizer Großbank USB zeigt, dass das Finanzsystem in seiner heutigen Form nicht stabil ist und stets vor einem Kollaps steht. Bereits die Auswirkungen des Crashes der Silicon Valley Bank auf den DAX unterstreicht die Fragilität der internationalen Finanzmärkte.
Am Ende bezahlen die Zockerei an den Finanzmärkten erneut die Steuerzahler*innen und der Staat. Gewinne werden weiterhin privatisiert, aber Verluste soll die Allgemeinheit zahlen, weil die Banken zu groß sind, als dass sie pleitegehen können. An dieser Logik hat sich seit der Bankenkrise 2008 nichts geändert. Im Gegenteil, das System ist noch monopolisierter als vor 15 Jahren und die damals versprochene Regulierungen sind seitdem kaum umgesetzt worden. Es droht ganz akut der Zusammenbruch des Bankensystems, und lässt sich jetzt schon sagen, dass aus der Bankenkrise 2008 nichts dazu gelernt wurde.
Während die Banken und Teile der Öffentlichkeit sich bemühen, das individuelle Versagen der Führungsetage der Credit Suisse zu betonen, liegt das Problem auf der Hand, dass die Banken zu groß und unreguliert sind.
Die Finanzlobby blockiert seit Jahren Reformen auf europäischer Ebene. Es braucht hier ein systematisches Umdenken des Finanzsektors. Die Anhebung der Zinssätze durch die Zentralbanken verschärft die Lage derzeit sogar. Die Politik muss aktiv handeln und darf sich nicht weiter vom Finanzkapitalismus vorführen lassen.«