„Armut nimmt in Deutschland immer weiter zu. Doch in kaum einem anderen Land wird Einkommen aus Vermögen so gering und Einkommen aus Arbeit so stark besteuert. Dadurch steigt die Vermögensbildung an der obersten Spitze unserer Gesellschaft und die himmelschreiende Ungleichheit in Deutschland zementiert sich nicht nur, sondern wird zunehmend stärker. Der neue Oxfam-Bericht belegt das einmal mehr“, erklärt Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, zum heute herausgegebenen Bericht von Oxfam, anlässlich des diesjährigen Weltwirtschaftsforums in Davos. Ferschl weiter:
„Während die untere Hälfte der Bevölkerung über so gut wie kein Vermögen verfügt, wächst es bei den oberen Prozentpunkten der Gesellschaft immer weiter an. Selbst in Krisenzeiten haben viele Vermögende profitiert und konnten ihren Reichtum mehren. Auf der anderen Seite kämpfen Menschen tagtäglich um ihre Existenz, alleine zwei Millionen Menschen sind gezwungen, zur Tafel zu gehen, weil ihr Einkommen zu gering ist. Eine Zahl, die sich innerhalb eines Jahres verdoppelte! Der Markt reguliert die Ungleichheit jedenfalls nicht, deswegen ist gesetzgeberisches Handeln notwendig. Die Reichsten in dieser Gesellschaft müssen endlich durch eine Vermögenssteuer und einmalige Vermögensabgabe zur Finanzierung des Gemeinwohls herangezogen werden. Ansonsten werden diese leistungslos – durch Erbschaften – immer reicher. Gleichzeitig müssen Renten und Löhne ordentlich steigen, die Beschäftigten sind schließlich die echten Leistungsträger in diesem Land. Und Armut in einem reichen Land ist eine Schande für die jeweilige Bundesregierung.“
Quelle: Die Linke im Bundestag, Pressemitteilung vom 16. Januar 2023