„Die Bundesregierung muss die deutschen Soldaten umgehend aus Mali abziehen, sonst drohen am Ende chaotische Zustände wie in Afghanistan. Die Bundeswehr ist in dem westafrikanischen Land nicht erwünscht. Statt an der Seite der früheren Kolonialmacht Frankreich um einzelne weitere Monate Militärpräsenz in Mali zu feilschen, sollte die Ampel jetzt Tempo beim Abzug machen“, erklärt Sevim Dagdelen, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Auswärtigen Ausschuss, mit Blick auf das Auslaufen des bestehenden UN-Mandats MINUSMA an diesem Freitag. Dagdelen weiter:
„Der von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im UN-Sicherheitsrat eingebrachte neue Resolutionsentwurf zur Verlängerung des Mali-Einsatzes um sechs Monate wird von der Führung in Bamako als faktische Verschleppung des Abzugs der Bundeswehr und anderen Truppen unter UN-Mandat bis zum Jahresende abgelehnt. Eine Einigung im UN-Sicherheitsrat am Freitag auf dieses finale Abzugsdatum ist fraglich. Die in Gao stationierten deutschen Soldaten sitzen schon lange faktisch tatenlos in ihrem Militärlager fest und sind sinnlos in ihrer Sicherheit gefährdet. Es ist unverantwortlich, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius nicht den geordneten schnellen Abzug angeordnet hat und durch sein Zögern am Ende Chaos wie beim Abzug aus Afghanistan im Jahr 2021 droht.“