„Das ist ein absoluter Offenbarungseid. Diese Empfehlung liest sich, als hätte man sich damit abgefunden, dass man eben nicht mehr Menschen für den Lehrberuf begeistern kann. Wenn die KMK bei dieser Art der Mangelverwaltung bleibt, macht sie sich überflüssig“, erklärt Nicole Gohlke, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE und Sprecherin für Bildung und Wissenschaft. Gohlke weiter:
„Überfüllte Klassen sind in vielen Schulen schon blanke Realität. Und mit der ‚Erhöhung der Selbstlernzeiten‘ werden die Schüler einfach sich selbst überlassen. Die Vorschläge können allenfalls als Verschlimmbesserung gewertet werden. Damit verabschieden wir uns endgültig von Qualitätssicherung an Schulen. Der Bericht liest sich wie eine PowerPoint-Präsentation einer Unternehmensberatung. Da können sich McKinsey und Co noch eine Scheibe abschneiden. Wenn der Plan war, das Leben von Lehrkräften, Eltern und Schülern noch unerträglicher zu machen, hat die KMK-Empfehlung ins Schwarze getroffen. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Beteiligten. Bund und Länder sind aufgefordert, endlich rasch und nachhaltig in Bildung zu investieren und für so attraktive Arbeits- und Lernbedingungen zu sorgen, dass wir wieder mehr junge Menschen für den Lehrberuf begeistern können. Es ist nicht mehr hinnehmbar, dass unser Bildungssystem immer weiter Richtung Abgrund manövriert wird. Personalmangel wird zum Totschlagargument. Sämtliche Fragen der Qualitätssicherung von Schule werden so in den Skat gedrückt.“
Quelle: Die Linke, Pressemitteilung vom 27. Januar 2023