„Angesichts einer Inflation, die bei ärmeren Haushalten mit zehn Prozent zu Buche schlägt, des erhöhten Zusatzbeitrags bei der Krankenversicherung und der geplanten Anhebung des Pflegebeitrags wird von der Rentenerhöhung ab Juli leider nichts übrigbleiben. Die Stabilisierung des Rentenniveaus reicht nicht aus. Statt wertvolle Ressourcen für eine Aktienrente zu verschwenden, fordert DIE LINKE im Bundestag für die über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner eine Anhebung des Rentenniveaus auf lebensstandardsichernde 53 Prozent. Das ist mit einer Beitragserhöhung von je einem Prozentpunkt des Bruttoeinkommens für Beschäftigte und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber finanzierbar. Und es würde die Renten um knapp zehn Prozent zusätzlich erhöhen“, erklärt Matthias W. Birkwald, renten- und alterssicherungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE. Birkwald weiter:
„Es ist gut, dass durch eine bessere Lohnentwicklung im Osten die Angleichung der Rentenwerte im Osten an den Westen schon ein Jahr früher erreicht wird. Aber auch dieser überfällige Schritt wird von den zukünftigen Rentnerinnen und Rentnern im Osten teuer bezahlt werden, denn ihre Löhne werden ab kommendem Jahr bei der Rentenberechnung nicht mehr auf die höheren Westlöhne umgerechnet werden.
Ich fordere Bundesarbeitsminister Hubertus Heil auf, sofort ein Konzept für langfristig sichere Rentenfinanzen und für ein Rentenniveau von 53 Prozent vorzulegen. Nur so ließe sich der Lebensstandard im Alter wieder sichern, für die heutigen Rentnerinnen und Rentner, für die von morgen und für die von übermorgen. Außerdem fordere ich die Bundesregierung auf, alle Kürzungen bei der Rente rückgängig zu machen, die sogenannte ‚Grundrente‘ zu einem echten Rentenzuschlag für die Beschäftigten im Niedriglohnsektor auszubauen und eine einkommens- und vermögensgeprüfte Solidarische Mindestrente von derzeit 1200 Euro netto für Alleinstehende einzuführen, denn niemand soll in Armut leben müssen. Auch nicht im Alter.“