Zu den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für ein Transparenzregister bei Krankenhäusern meint Janine Wissler, Vorsitzende der Partei Die Linke:
„Lauterbachs Transparenzregister ist eine Nebelkerze. Es geht dem Minister nicht um mehr Transparenz, sondern um die Schließung von kleineren Krankenhäusern. Doch das angebliche Überangebot, das der Minister eindampfen möchte, sichert die Nahversorgung für Millionen Menschen abseits der großen Metropolen. Wenn diese Krankenhäuser schließen, nährt das den Frust und das Gefühl, abgehängt zu sein. Wir müssen gerade die Krankenhäuser auf dem Land erhalten, denn je kürzer der Weg, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten überleben.
Mehr Transparenz gerne, aber wenn das nur dazu dient, die weitere Schließung von Krankenhäusern zu rechtfertigen, dann sollte der Minister seine Schwerpunktsetzung überdenken. Was wir wirklich brauchen, ist ein Systemwechsel in der Krankenhauspolitik. Wir müssen weg vom Profitstreben. Aktiengesellschaften haben in Krankenhäusern nichts zu suchen. Seit 1991 hat sich die Zahl der privaten Krankenhäuser verdoppelt, ihr Anteil an Betten mehr als verdreifacht. Da liegen die Ursachen für die Probleme und diese Ursachen sollte Lauterbach endlich angehen. Krankenhäuser gehören in öffentliche Hand und nicht die Hände von Aktionären und Hedgefonds!“