Rund 75 Milliarden Euro Dividenden werden Aktiengesellschaften in Deutschland in diesem Jahr auszahlen. 30 von den größten haben dazu heute ihre Hauptversammlungen. Janine Wissler, Vorsitzende der Partei DIE LINKE, fordert aus diesem Anlass erneut, bei der immer ungerechteren Verteilung der Vermögen gegenzusteuern:
»Was gerade passiert ist eine Verschärfung der ungleichen Verteilung. Nicht nur, dass die, die schon viel haben, noch mehr bekommen: Die Börsen-Party geht zu Lasten der Allgemeinheit.
Während die Reallöhne in Deutschland gesunken sind, steigen die Dividenden auf Rekordhöhe. Damit treiben einige Wenige die Inflation für alle an. Die Preise steigen für alle, die Geldbeutel wachsen bei wenigen.
Während viele Menschen nicht wissen, wie sie ihre Lebenshaltungskosten bestreiten sollen, haben die DAX-Vorstände im Schnitt bereits am 5. Januar 2023 das Jahresgehalt von Vollzeitbeschäftigten eingestrichen. Aktionären winken wieder einmal Rekord-Dividenden. Die Ausschüttungen der Aktiengesellschaften haben sich in den letzten 10 Jahren um 87,5 Prozent erhöht, in den letzten 20 Jahren sogar um das Fünffache.
Riesengewinne von Wenigen bedeuten eine schleichende Enteignung der Mehrheit. Eine Regierung, die da tatenlos zusieht, oder das gar fördert, mit Steuersenkungen im oberen Bereich, leistet Beihilfe bei der Ausplünderung der Bevölkerung.
Die Antwort muss sein: Riesen-Vermögen und Konzerngewinne müssen dringend stärker besteuert werden. Krisenprofite, die sogenannten Übergewinne, gehören zusätzlich besteuert. Managergehälter müssen an die Gehälter im Unternehmen gekoppelt sein und dürfen dort das Zwanzigfache des geringsten Gehaltes nicht übersteigen.«