Im Umweltausschuss des Bundestages fand am heutigen Mittwoch eine Anhörung zur Regulierung der Wolfsbestände statt. Dazu erklären die umweltpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Anja Weisgerber, und der zuständige Berichterstatter Klaus Mack:
Weisgerber: „In der Anhörung wurde deutlich, dass der Wolf bei uns längst keine bedrohte Art mehr ist. Im Gegenteil: Wölfe bedrohen mehr und mehr die Weidetiere. Im Jahr 2021 haben sie ca. 4.000 Weidetiere gerissen. Hohe Zäune und Hütehunde allein reichen zum Schutz der Tiere bei Weitem nicht mehr aus.
Wir können daher nicht tatenlos zusehen, wie die Wolfspopulation weiter zunimmt. Die Bundesregierung muss endlich im Jagd- und im Naturschutzrecht die Voraussetzungen für ein aktives Wolfsmanagement schaffen, wie es in anderen EU-Staaten praktiziert wird. Die Sachverständigen bestätigten, dass dies auch EU-rechtlich möglich ist, weil ein günstiger Erhaltungszustand erreicht ist.
Neben einem Bestandsmanagement brauchen wir wolfsfreie Zonen – insbesondere an den Deichen und auf den Almen im Alpenraum. Die Bundesregierung muss endlich handeln. Sie darf die Menschen in den ländlichen Räumen nicht alleine lassen.“Mack: „Die Voraussetzungen sind längst gegeben, um den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Die EU hat den Mitgliedstaaten hierfür Spielraum gegeben, wenn der günstige Erhaltungszustand gegeben ist. Das ist der Fall. Der Ball liegt in Berlin bei der Bundesregierung. Die Verantwortung darf nicht weiter nach Brüssel abgeschoben werden. Ziel muss sein, die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht zu ermöglichen. Wir brauchen eine Balance zwischen Artenschutz des Wolfes und Schutz der Weidetiere.“
Quelle: CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Pressemitteilung vom 18. Januar 2023