Zum Jahreswechsel hat Roland Weber, Landesopferbeauftragter des Landes Berlin, zusätzlich das Amt des Bundesopferbeauftragten übernommen. In dieser Funktion ist er auch Ansprechpartner für alle Betroffenen des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024. Bei der Unterstützung der Betroffenen arbeiten er und seine Geschäftsstelle im Bundesministerium der Justiz eng mit der Opferbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Gabriele Theren, zusammen. Bislang wurde über 370 Betroffenen des Anschlags ein Unterstützungsangebot unterbreitet. In der Funktion als Bundesopferbeauftragter folgt Roland Weber auf Pascal Kober, MdB. Pascal Kober war seit Januar 2022 Bundesopferbeauftragter und hat seine Tätigkeit auf eigenen, bereits vor dem Anschlag von Magdeburg gefassten Wunsch beendet. Das Bundeskabinett hat die Bestellung von Roland Weber zum neuen Bundesopferbeauftragten bereits am 18. Dezember 2024 beschlossen.
Der Bundesopferbeauftragte, Herr Roland Weber, erklärt hierzu:
„Unser Staat darf die Betroffenen von Anschlägen nicht alleine lassen – mit ihrer Trauer, ihrem Schmerz und ihren Bedürfnissen. Deshalb wurde nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz das Amt des Bundeopferbeauftragten geschaffen. Und deshalb haben mittlerweile fast alle Bundesländer Landesopferbeauftragte ernannt Ich habe dieses Amt in einer herausfordernden Zeit angetreten. Der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hatte schreckliche Folgen: Fünf Menschen sind getötet worden, viele hundert weitere wurden an Körper und Seele verletzt. Gemeinsam mit meinem Team und meiner Kollegin aus Sachsen-Anhalt stehe ich den Betroffenen unterstützend zur Seite – und wir werden dies auch weiterhin tun. Ich danke Pascal Kober, meinem Vorgänger im Amt des Bundesopferbeauftragten: Er stand in den ersten Tagen nach dem furchtbaren Anschlag bereits in Kontakt mit zahlreichen Betroffenen. An seine Arbeit knüpfe ich nahtlos an.“
Betroffene des Anschlags in Magdeburg erhalten sowohl vom Bundesopferbeauftragten als auch von der Opferbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt und von weiteren staatlichen Stellen Unterstützung. Betroffene in diesem Sinne sind Personen, die durch die Tat Angehörige verloren haben, verletzt wurden oder sich im Einwirkungsbereich des Täters aufgehalten haben. Die Geschäftsstelle des Bundesopferbeauftragten hat bislang Kenntnis von 531 Betroffenen des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Alle Betroffenen erhalten ein Unterstützungsangebot, sobald ihre Kontaktdaten den staatlichen Stellen bekannt sind. Der Stab des Bundesopferbeauftragten konnte bereits 372 Betroffene kontaktieren. Insbesondere haben alle bekannten Hinterbliebenen, die durch den Anschlag ein Familienmitglied verloren haben, bereits ein staatliches Unterstützungsangebot erhalten.
Der Bundesopferbeauftragte ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird von einer Geschäftsstelle im Bundesministerium der Justiz unterstützt. Er führt neben der Betreuung der Betroffenen von Magdeburg auch die Betreuung der Betroffenen des Anschlags auf dem Berliner Breitscheidplatz 2016, des Anschlags in Halle (Saale) und Landsberg 2019, des Anschlags in Hanau 2020 sowie der Messerattacken in Dresden 2020, im ICE zwischen Regensburg und Nürnberg 2021, in Duisburg 2023 und in Mannheim und Solingen 2024 fort. Der Bundesopferbeauftragte vermittelt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen praktische, finanzielle und psychosoziale Hilfen und unterstützt die Betroffenen im Umgang mit Behörden. Der Bundesopferbeauftragte ist zudem „politische Stimme“ der Betroffenen und setzt sich im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren und sonstigen Vorhaben sowie in der Öffentlichkeit für die Interessen der Betroffenen ein.
Roland Weber ist Rechtsanwalt und wurde im Jahr 2012 zum ersten Opferbeauftragten des Landes Berlin ernannt. Er hat dieses Ehrenamt seither inne und praktiziert weiterhin als Anwalt. Durch seine Tätigkeit als Landesopferbeauftragter und als Rechtsanwalt hat er seit vielen Jahren Erfahrungen mit der Betreuung von Opfern gesammelt, einschließlich der Betreuung der spezifischen Gruppe von Opfern terroristischer Anschläge. Bereits nach dem Anschlag am Breitscheidplatz im Jahr 2016 stand er den Betroffenen zur Seite und setzte sich für eine bessere Versorgung ein. Seine Amtsübernahme sichert die erforderliche Kontinuität im Amt des Bundesopferbeauftragten.
BMJ, 03.01.2025