Zu den am Wochenende vorgestellten Empfehlungen des Bürgerrates Ernährung erklären Renate Künast, Sprecherin für Ernährungs- und Agrarpolitik, und Leon Eckert, stellv. Mitglied im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement:
Der erste Bürgerrat des Bundestages hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir sind begeistert, wie ernsthaft und detailliert sich die ausgewählten Teilnehmer*innen mit dem Thema Ernährung beschäftigt haben.
Die neun Forderungen weisen uns jetzt klar darauf hin, welche Probleme die Bürger*innen und Bürger im Alltag erleben und wie ihrer Meinung nach darauf reagiert werden soll. Zwischen dem, was uns wissenschaftliche Beiräte empfehlen, was wir bereits umsetzen und was wir planen mit der Ernährungsstrategie und den Empfehlungen des Bürgerrates, gibt es eine beachtlich hohe Schnittmenge. Das sind zum Beispiel eine bessere Verpflegung vom Kindergarten bis zum Krankenhaus und Pflegeheim oder die Forderung nach mehr Transparenz mit verpflichtenden Labels für die Tierhaltung und Lebensmittel allgemein. Einen großen Wert legt der Bürgerrat auf die Gesundheit der Verbraucher*innen, indem er bessere und mehr Lebensmittelkontrollen fordert und die klare Forderung nach einer Altersgrenze von mindestens 16 Jahren für Energy Drinks stellt. Und der Bürgerrat hat, was Bildung und Lebensmittelkontrollen betrifft auch klare Forderungen an die Bundesländer gestellt.
Es ist wichtig, die Ergebnisse des ersten Bürgerrats in den Ausschüssen und im Parlament zu diskutieren. Sie dürfen nicht nur Lesestoff bleiben. Das sind die Voraussetzungen, um den Anliegen der Bürger*innen ernsthaft zu begegnen. Die Vorbereitungen für den zweiten Bürgerrat sind im vollen Gange. Die Evaluation der beiden Bürgerräte können als Grundlage für eine mögliche Implementierung als neues Instrument der deutschen Demokratie dienen.