Zur Veröffentlichung der Partizipationsstrategie Forschung des BMBF erklärt Kai Gehring, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:
In der Forschung mehr Partizipation wagen – damit gewinnt unser Wissenschaftssystem neue Erkenntnisse, höhere Qualität und mehr Vertrauen. Die großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft meistern wir nur im gemeinsamen Zusammenwirken und mit evidenzbasierter Politik. Darum ist es wichtig, Bürger*innen an Forschung und Forschungspolitik zu beteiligen. Die neue Partizipationsstrategie des BMBF begreift Partizipation als Chance für Forschung und Innovation. Partizipative Forschung bezieht die vielfältigen Perspektiven und das Wissen der Gesellschaft kreativ mit ein. Zugleich stärkt sie das Verständnis, wie Forschende arbeiten und Forschungsergebnisse erzielt werden. Das Vertrauen in die Wissenschaft kann durch Partizipation gestärkt und gesellschaftliche Resilienz entwickelt werden.
Entdeckungen und Innovationen gelingen vor allem dort, wo Neugier getrieben geforscht und unkonventionelle Ideen ausprobiert werden. Deshalb werden erfolgreiche Formate wie Reallabore, Citizen-Science-Projekte und Experimentierräume gestärkt. Gerade in der sozial-ökologischen Forschung gibt es zahlreiche Beispiele dafür, wie Forschende gemeinsam mit der Zivilgesellschaft zu sehr guten und relevanten Forschungsergebnissen und neuen Lösungswegen kommen. Wer Bürger*innen beteiligt, stellt sicher, dass gesellschaftliche Bedarfe berücksichtigt werden.
Das BMBF wird Forschenden künftig Leitfäden für Bürger*innen-Beteiligung an die Hand geben. Die Zivilgesellschaft soll aktiv an Forschung und Forschungspolitik teilhaben und ihre Perspektiven einbringen können. Bei der Umsetzung der Partizipationsstrategie sind gerade diejenigen einzubeziehen, die eher weniger mit Wissenschaft in Berührung kommen. Menschen müssen unabhängig von ihrer Herkunft befähigt werden, sich am Abenteuer Wissenschaft zu beteiligen und mitzugestalten.