Zur Abstimmung über das Nature Restoration Law im Plenum des Europäischen Parlaments erklären Jan-Niclas Gesenhues, umweltpolitischer Sprecher, und Michael Sacher, Obmann im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union:
Mit dem Nature Restoration Law macht die EU einen gewaltigen Schritt hin zu mehr Natur- und Klimaschutz. Wir begrüßen ausdrücklich, dass der Weg für dieses umweltpolitische Herzstück des Green Deals freigemacht wurde. Damit kommen wir dem Ziel, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, entscheidend näher. Denn intakte Flüsse, Moore und Wälder helfen uns im Kampf gegen die Klimakrise und bieten wertvolle Lebensräume für gefährdete Arten. Gleichzeitig zeigt sich gerade im Sommer, wie wichtig diese Ökosysteme in Zeiten von Wasserknappheit und Hitzerekorden sind.
Gut auch, dass der unsägliche Abwehrkampf der europäischen Konservativen gegen das Wiederherstellungsgesetz gescheitert ist. Die Europäische Volkspartei war sich nicht zu schade dafür, mit Rechtsextremen zusammenarbeiten, um den Klima- und Umweltschutz auszubremsen. Aber auch diese schäbige Kampagne konnte die heutige Einigung nicht verhindern. Gut, dass der billige Populismus gegen die eigene Kommissionspräsidentin am Ende erfolglos blieb.
Bereits in den letzten Wochen und Monaten hatten sich zahlreiche Stimmen aus Wirtschaft und Wissenschaft in offenen Briefen für das Nature Restoration Law ausgesprochen. Auch die Zivilgesellschaft setzte sich engagiert für die Verabschiedung ein. Nun müssen die Mitgliedstaaten den gesetzlichen Rahmen für Renaturierungsmaßnahmen schaffen. In Deutschland haben wir mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz bereits den ersten wichtigen Schritt gemacht.