Zum „Index Gute Arbeit“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes erklären Frank Bsirske, Sprecher für Arbeit und Soziales, und Beate Müller-Gemmeke, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales:
Gute und gesunde Arbeit ist nicht selbstverständlich, das zeigt der aktuelle DGB-Index „Gute Arbeit“. Insbesondere die psychischen Belastungen nehmen zu. Den Beschäftigten geht immer mehr die Puste aus. Denn die Anforderungen im Arbeitsleben steigen – in immer weniger Zeit müssen immer mehr Aufgaben erfüllt werden. Neu sind diese Erkenntnisse aber nicht. Die Unternehmen müssen sie ernst nehmen, denn es geht immerhin um die Gesundheit der Beschäftigten. Arbeitszeit muss unbedingt dokumentiert werden. Und aus grüner Sicht muss auch das Arbeitsschutzgesetz mit einer Verordnung konkretisiert werden, damit Arbeitgeber und Betriebs- und Personalräte ein Werkzeug an die Hand bekommen, um gemeinsam psychische Belastungen zu identifizieren und geeignete Lösungen gegen jede Form von Stress zu entwickeln. Die Beschäftigten brauchen Arbeitsbedingungen, damit sie gesund bis zur Rente arbeiten können.
Auch auf körperliche Belastungen müssen wir weiter achten. Im Postgesetz steht konkret eine Entscheidung dazu an. Wir unterstützen ausdrücklich den Vorschlag, dass Pakete, die über 20 Kilogramm wiegen, nur noch mit geeigneten technischen Hilfsmitteln oder zu zweit zugestellt werden. Es widerspricht ganz offensichtlich dem Gesundheitsschutz, wenn Beschäftigte in der Paketbranche ständig 30 Kilogramm schwere Pakete allein schleppen müssen.