Zum Tag des Deutschen Brotes erklären Dr. Anne Monika Spallek, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, und Felix Banaszak, Mitglied im Haushaltsausschuss:
Die Deutsche Brotkultur ist weltbekannt und das Bäckerhandwerk wichtiger Pfeiler regionaler Versorgung und Wertschöpfung. Doch im Wettbewerb mit der industriellen Herstellung von Brot kämpft das Bäckerhandwerk mit Belastungen durch hohe Rohstoff- und Energiepreise und dem Fachkräftemangel. Die Backindustrie kann aufgrund von Massenherstellung billiger produzieren als eine kleine Handwerksbäckerei, die vor Ort mit regionalen Rohstoffen vielfältigste Brotsorten herstellt. Seit 2010 schlossen so ein Drittel aller Bäckereien ihr Geschäft; diese Entwicklung müssen wir aufhalten.
Bei den hohen Energiepreisen haben wir die Betriebe schnell mit der Strom- und Gaspreisbremse unterstützt, aber auch längerfristig haben wir sie im Blick. Wir nehmen die kleinen Betriebe bei der Transformation mit, indem wir die Umstellung von Öl, Gas oder Kohle hin zu elektrisch betriebenen Produktionsanlagen mit 100 Millionen Euro bis 2025 unterstützen. Damit können beispielsweise Bäckereien ihre Gasöfen auf Elektroöfen umstellen und von fossilen Energieträgern unabhängig werden. Die aus dem Parlament heraus angestoßene Förderung für die Elektrifizierung von kleinen Unternehmen startet im Mai und ist bürokratiearm ausgestaltet. Sie steht kleinen Betrieben, unabhängig der Branche, offen.
So stärken wir das Bäckerhandwerk als Teil regionaler Wertschöpfungsketten und im Umbau der Wirtschaft hin zu Klimaneutralität, damit es weiterhin die Nahversorgung sichert, engen Kontakt mit den Landwirt*innen und Müller*innen vor Ort pflegt, traditionelle Rezepte und Verarbeitungsmethoden erhält, Innovationen vorantreibt und Arbeits- und Ausbildungsplätze schafft.