Zum heutigen Kabinettsbeschluss zur Zukunftsstrategie Forschung und Innovation erklärt Dr. Anna Christmann, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung:
Die Zukunftsstrategie ist ein echtes Update für unsere Forschungs- und Innovationsförderung. Wir nehmen damit die großen Aufgaben unserer Zeit mit gezielten Forschungsmissionen in den Blick: Die Klimakrise bewältigen, die klimaneutrale Transformation der Industrie meistern, die digitale Souveränität sichern, für bessere Gesundheit forschen, den Weltraum und die Meere besser verstehen und unsere vielfältige Gesellschaft zusammenhalten – das sind die Handlungsfelder der Zukunftsstrategie. Mit ganz konkret benennbaren Missionszielen und einem kontinuierlichen Monitoring der Umsetzung erreichen wir eine entscheidende strukturelle Weiterentwicklung für die Forschungsförderung.
Die Zukunftsstrategie wird der Komplexität heutiger Herausforderungen gerecht und ist damit ein Schlüsselprojekt für die Ampel als Fortschrittskoalition. Wir brechen mit eingefahrenen Mustern und ermöglichen neue Räume für Erkenntnisse und Transfer. Forschungsförderung macht zukünftig nicht mehr an den Grenzen von Ministerien halt, sondern wird von mehreren Ressorts gemeinsam gesteuert. Durch ressortübergreifende Missionsteams werden ganz neue Formen der Zusammenarbeit geschaffen und auch Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in die Umsetzung und Weiterentwicklung der Zukunftsstrategie mit einbezogen. Damit überwindet die Zukunftsstrategie die Schwächen bisheriger Strategien, die die Umsetzung zu wenig im Blick hatten. Angesichts der großen Herausforderungen wie der Klimakrise und dem Artensterben können wir uns weiteren Stillstand nicht länger leisten.
In Zeiten multipler Krisen und Herausforderungen sind Forschung und Innovation wichtiger denn je. Wir werden daher die Zukunftsstrategie entschlossen und mit den notwendigen Ressourcen umsetzen. Die Forschungsministerin kann sich unserer vollen Unterstützung sicher sein, die sechs Missionen in konkrete Projekte zu überführen, die zeitnah begonnen werden können. Entscheidend ist es, die Zukunftsstrategie schnell mit Leben zu füllen und zu zeigen, was mit Forschungsmissionen und ressortübergreifender Kooperation für Fortschritt möglich ist.
Die Zukunftsstrategie stärkt die breite Forschungsförderung des Bundes, in der neugiergetriebene Grundlagenforschung und konkrete Missionen sich gegenseitig befruchten. Mit dem Bekenntnis zum 3,5-Prozent-Ziel für Investitionen in Forschung und Entwicklung und Verbesserungen für wissenschaftliche Karrieren erhält die Forschung insgesamt bessere Bedingungen. Missionen ermöglichen es zukünftig noch gezielter, Erkenntnisse aus dem Labor schnell in die Praxis zu bringen.
Quelle: Bündnis 90/Die Grünen Fraktion im Deutschen Bundestag, Pressemitteilung vom 8. Februar 2023