42 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland erachten die Migration als wichtigstes oder zweitwichtigstes politisches Problem, um das sich die Politik nach der Wahl kümmern muss. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap, die für die ARD-Dokumentation „Was bewegt Deutschland?“ erhoben wurde. Die Dokumentation mit Jessy Wellmer und Ingo Zamperoni ist ab Sonnabend, 15. Februar, in der ARD Mediathek zu sehen. Am Montag, 17. Februar, läuft sie um 20.15 Uhr im Ersten.

Dass die Zuwanderung eher Nachteile als Vorteile für das Land bringe, meinen in der Umfrage 45 Prozent der Befragten. 42 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Parteianhänger von AfD und Union sind mit 79 bzw. 48 Prozent der Meinung, dass die Zuwanderung eher Nachteile habe. Die Ansicht, dass sie Vorteile bringe, haben 39 Prozent der CDU/CSU-Anhänger und 14 Prozent der AfD-Anhänger. Anhänger von SPD, Die Linke und den Grünen sind dagegen mehrheitlich der Meinung, dass die Migration Vorteile bringe. Bei der SPD sind es 52 Prozent, bei den Linken 73 Prozent und bei den Grünen 85 Prozent. Die FDP und das BSW lagen zum Zeitpunkt der Umfrage unter 5 Prozent, so dass keine statistisch relevanten Daten erhoben werden konnten.

Auch der Zustand der Wirtschaft beunruhigt die Bevölkerung. 73 Prozent der Deutschen machen sich sehr große oder große Sorgen, dass die Wirtschaft des Landes im internationalen Vergleich absteigt. Hier machen sich die Anhänger von AfD und CDU/CSU mit 92 und 81 Prozent mit Abstand die meisten Sorgen. Bei den Anhängern von SPD (57 Prozent), Linken (53 Prozent) und den Grünen (52 Prozent) sind die Sorgen deutlich geringer. 24 Prozent der Befragten insgesamt haben wenig oder gar keine Sorgen um die Zukunft der Wirtschaft.

Für die Dokumentation wurde auch gefragt, ob sich Deutschland in der Weltpolitik stärker engagieren solle als bisher. 48 Prozent der Befragten sind dieser Ansicht. 41 Prozent sprechen sich gegen ein stärkeres Engagement aus. Mehrheitlich dafür sind die Anhänger der Grünen mit 69 Prozent, der CDU/CSU mit 57 Prozent und der SPD mit 51 Prozent. Gegen ein stärkeres Engagement sind die Anhänger der AfD mit 61 Prozent und der Linken mit 43 Prozent.

Außerdem glaubt nur eine Minderheit der Bundesbürger, dass die Polarisierung in der Gesellschaft in naher Zukunft abnehmen wird. Bei 70 Prozent ist die Hoffnung weniger groß oder klein, dass das gesellschaftliche Klima in Deutschland nach der Bundestagswahl besser wird. Am hoffnungsvollsten blicken die Anhänger der Union in die Zukunft. 40 Prozent glauben, dass die Polarisierung abnehmen werde. Bei den Anhängern aller anderen Parteien fällt die Hoffnung deutlicher geringer aus: 19 Prozent bei der SPD, 20 Prozent bei den Linken, 21 Prozent bei den Grünen und 25 Prozent bei der AfD.

Infratest dimap hat vom vom 27. bis zum 29. Januar insgesamt 1336 wahlberechtigte Personen in Deutschand per Telefon oder Online befragt. Die Schwankungsbreite beträgt 2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent und 3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent.

NDR, 14.02.2025

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