Im Bestand der Thüringer Polizei befinden sich aktuell 19 nicht aktive Diensthunde. Um die vierbeinigen „Pensionäre“ und ihre Halter finanziell zu unterstützen, zahlt der Freistaat Thüringen seit diesem Jahr eine monatliche Futterpauschale von 60 Euro an den pflegenden Diensthundeführer bzw. die Diensthundeführerin. Darüber hinaus stellt das Land einen Zwinger mit Schutzhütte für die Unterbringung der Hunde bereit und bezahlt bis zum Ableben die tiermedizinische Versorgung. Kosten für Versicherung und Hundesteuer fallen nicht an.
„Die Übernahme dieser Kosten durch das Land betrachte ich als Selbstverständlichkeit“, sagte Innenminister Georg Maier. „Schließlich haben die Hunde ihren treuen Dienst für die Sicherheit der Allgemeinheit geleistet. Da muss diese Allgemeinheit sie auch im Alter, nach ihrer aktiven Dienstzeit, gut versorgen. Das sind wir den Tieren und natürlich auch den Polizistinnen und Polizisten schuldig, die sich so aufopferungsvoll um die Hunde kümmern.“ Thüringer Diensthunde können mit acht Jahren in die Hundepension gehen.
Am Vormittag hat sich Maier in der Landespolizeiinspektion Nordhausen mit der Diensthundeführerin Katja Aumann getroffen, die sich um einen pensionierten und zwei aktive Diensthunde kümmert. „Das Futtergeld kann ich gut gebrauchen, denn meine Pepsi hat trotz ihres Alters einen gesunden Appetit“, sagte Aumann schmunzelnd. Die zehnjährige Belgische Schäferhündin war neun Jahre bei der LPI Nordhausen als Schutzhund und Rauschgiftspürhund im Einsatz und bei fast 300 Einsätzen dabei. „Sie war eine richtig fleißige Polizistin auf vier Pfoten“, lobte sie der Innenminister.
Die Nordhäuser Diensthundeführerin kümmert sich mit dem dreijährigen Border Collie Kevin auch um einen von zwei einsatzfähigen Datenträgerspürhunden im Freistaat. Der Zweite ist bei der Landespolizeiinspektion Suhl stationiert. Diese speziell trainierten Hunde können mit ihrer feinen Nase Datenträger wie Handys, USB-Sticks, Speicherkarten oder Festplatten aufspüren. „Die Geruchsquellen sind sehr, sehr gering. Kevin muss langsam suchen, sehr ruhig und ausdauernd sein“, sagte Katja Aumann. „Er riecht eine chemische Substanz, die in ganz geringer Menge in jedem Datenträger vorhanden ist.“ Seit Oktober 2020 ist Kevin geprüfter Polizeihund. Er war der erste Spürhund seiner Art, der im Freistaat in den Dienst gestellt worden ist. Bei bisher 58 Einsätzen war er dabei und sehr erfolgreich. „In acht von zehn Fällen konnte er Datenträger finden und hat damit schon einige Kriminelle überführt.“ Beim Ministerbesuch zeigte Kevin in einer Vorführung, bei der er einen versteckten Stick und eine SD-Karte auffinden musste, was er kann. Innenminister Maier zeigte sich beeindruckt: „Einfach unvorstellbar, wie fein die Nase von Kevin ist.“
Die Thüringer Polizei hält neben Nordhausen und Suhl Diensthunde auch in Gotha und Gera vor. Durchschnittlich 76 Tiere sind im aktiven Dienst, um die sich 69 Diensthundeführerinnen und –führer kümmern. Das Spektrum der Hunde reicht von der Suche nach Personen, Fährten, Rauschgift, Sprengstoff über Leichteile, Blut und Tatmittel bis hin zu Datenträgern.
Quelle: Innenministerium Thüringen, Pressemitteilung vom 11. Mai 2023