„Deutscher KI-Preis“ zum fünften Mal verliehen / Eröffnungsrede von Bundesdigitalminister Wissing / Innovationspreis an Prof. Sepp Hochreiter (Universität Linz) / EMBL erhält Anwenderpreis / Münsteraner Jungunternehmen „Syte” gewinnt Start-Up-Preis
In Berlin hat WELT am Donnerstagabend zum fünften Mal den „Deutschen KI-Preis“ vergeben. Deutschlands bedeutendste Auszeichnung im Bereich der Künstlichen Intelligenz würdigt seit 2018 herausragende Leistungen in Anwendung und Entwicklung von KI.
Die renommierte Jury um den deutschen KI-Vordenker und –Unternehmer Chris Boos verlieh im Axel Springer-Hochhaus den mit 35.000 Euro dotierten KI-Innovationspreis sowie den KI-Anwenderpreis. Gemeinsam mit Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort und im Livestream ernannten sie zudem den Gewinner des KI-Start-Up-Preises. Den alljährlichen Impulsvortrag hielt in diesem Jahr der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing.
Carolin Hulshoff Pol, CEO der WELT Gruppe: „KI ist eines der bestimmenden Themen unserer Zeit und spätestens seit ChatGPT weltweit in aller Munde. Wir sind stolz, nun zum fünften Mal mit dem ‚Deutschen KI-Preis‘ jene sichtbar zu machen, die mit ihrer Arbeit Künstliche Intelligenz zum Wohl der Gesellschaft einsetzen, weiterentwickeln — und damit zeigen, was für großartige Innovationen in Deutschland und Europa entstehen.“
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Wir müssen in unserem Land bessere Rahmenbedingungen für digitale Innovationen schaffen. Entwickler von KI brauchen einen einfachen Zugang zu Daten, Klarheit zu künftigen Standards und maßgeschneiderte Förderangebote. Wir haben eine starke Forschungslandschaft zu KI und innovative Start-ups. Diesen möchte ich den Rücken stärken.“
Innovationspreis für Prof. Dr. Josef „Sepp“ Hochreiter
Träger des KI-Innovationspreises, der für bahnbrechende Leistungen bei der Erforschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz vergeben wird, ist 2023 Prof. Dr. Josef „Sepp” Hochreiter, international renommierter KI-Wissenschaftler und Vorsitzender des Instituts für Machine Learning an der Johannes Kepler Universität Linz. Professor Hochreiter wird mit dem Preis für seine Entwicklung eines hochleistungsfähigen Sprachmodells geehrt. Eine große Auszeichnung und Bestätigung seiner Forschungsarbeit, freut sich Hochreiter — der Preis sei aber auch Ansporn, Künstliche Intelligenz im Sinne der Menschen und zum Nutzen der Gesellschaft nachhaltig weiterzuentwickeln.
Jury-Mitglied und KI-Unternehmer Chris Boos: „Sepp Hochreiter ist einer der absoluten Vordenker der Künstlichen Intelligenz. Weil er tut, was Wissenschaftler tun sollten, nämlich sein Wissen teilen, nach Feedback suchen und andere ausbilden, hat er bisher nicht die öffentliche Anerkennung erhalten, die ihm und seinen Ergebnissen zusteht. Darum freue ich mich ganz besonders, dass so ein Forscher, Lehrer und bodenständiger Mensch nun mit dem ‚Deutschen KI-Preis‘ ausgezeichnet wird.“
Anwenderpreis für das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie
Der undotierte KI-Anwenderpreis ging an das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) mit Sitz in Heidelberg, das mit seinem Einsatz von KI etwa in Strukturbiologie, Bildanalyse oder Technologieentwicklung die Mikrobiologie maßgeblich vorantreibt — für Juror Boos ein optimaler Gewinner des „Deutschen KI Preises“: Ein europäisches Projekt mit starker deutscher Basis, das Wissenschaft und Unternehmertum mit besonderem Fokus auf Gesellschaft, Bildung und wissenschaftlichen Fortschritt Kombiniert. Mit dem Einsatz von KI bewältige das EMBL die Komplexität wissenschaftlicher Herausforderungen, senke die Kosten für Experimente, und bringe so ihr Fachgebiet entscheidend voran, so Boos.
Professor Edith Heard, Generaldirektorin des EMBL: „Es ist großartig, dass die Beiträge des EMBL zur internationalen, KI-basierten Forschung und wissenschaftlichen Entwicklung mit dem Deutschen KI-Preis gewürdigt werden. Diese Anerkennung unserer Arbeit ehrt uns sehr und wir freuen uns darauf, weiter auf diesem Erfolg mit zukünftigen Entwicklungen in der Anwendung von KI in der biowissenschaftlichen Forschung aufzubauen.”
Syte gewinnt KI-Start-Up Preis
Ausgezeichnet mit dem KI-Start-Up-Preis wurde das Münsteraner Jungunternehmen Syte. Das Start-Up ermittelt auf Basis enormer Datensätze und mithilfe von KI ungenutzte Potenziale für wirtschaftliches und klimagerechtes Bauen.
(c) Axel Springer, 29.09.2023