Preis für herausragenden Nachwuchsjournalismus in fünf Kategorien verliehen / Fox News-Auslandskorrespondent Trey Yingst erhält George-Weidenfeld-Preis für mutige Reportereinsätze
Bei der Verleihung des diesjährigen Axel-Springer-Preises für jungen Journalismus wurden erstmals auch Beiträge gewürdigt, die sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) auseinandersetzen oder mit Unterstützung der Technologie produziert wurden. Die neue Kategorie „Zukunft“ ist einer von fünf Bereichen, in denen die Axel Springer Academy of Journalism & Technology jährlich die besten deutschsprachigen Arbeiten talentierter Nachwuchs-Journalistinnen und Journalisten auszeichnet.
Miriam Krekel, Leiterin der Journalistenschule an der Axel Springer Academy of Journalism & Technology: „Die Zukunft des Journalismus liegt in den Händen unserer jungen Talente und ihrer bemerkenswerten Fähigkeit, relevante Geschichten auf ganz neue Weise zu erzählen. Ihre Arbeiten sind inspirierende Beispiele für kreative Exzellenz und journalistische Innovation, welche die Grenzen des traditionellen Journalismus durchbrechen. Nicht zuletzt zeigen sie eindrucksvoll, wie KI neue Möglichkeiten für den Journalismus eröffnet und uns dabei hilft, komplexe Themen noch besser zu verstehen und zu vermitteln.“
Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger erwartet neben der Auszeichnung auch eine besondere journalistische Erfahrung: Ihnen ermöglicht Axel Springer Einblicke in die Redaktionen seiner internationalen und nationalen Medienmarken, darunter Business Insider, POLITICO, BILD und WELT.
Diese jungen Journalisten wurden mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet:
Zukunft
Dr. Sabrina Patsch
Der Oppenheimer-Moment (Tagesspiegel)
Das Essay erkundet die Parallelen zwischen der Entwicklung der Atombombe und dem Voranschreiten der Künstlichen Intelligenz. Steht die Menschheit erneut vor einem „Oppenheimer Moment“? Und wer trägt die Verantwortung für die möglicherweise katastrophalen Folgen wissenschaftlicher Entdeckungen – Wissenschaftler, Ingenieure, Politiker oder die gesamte Gesellschaft? Die Erkenntnis: Christopher Nolans Blockbuster „Oppenheimer“ ist aktueller, als es auf den ersten Blick scheint.
Analyse und Hintergrund
Charlotte Köhler
625 Gramm Leben (GEO)
Von einem, der die Grenzen verschieben will, winzigen Menschen und großen Wundern: Wird ein Kind vor der 24. Schwangerschaftswoche geboren, steht sein Leben auf der Kippe. Nur wenige Ärzte weltweit sind in der Lage, diesen Extremfrühchen eine Chance zu geben. Auf den Intensivstationen bewegen sich Neonatologen auf der Grenze zwischen Leben und Tod, medizinischen Möglichkeiten und Moral. Forschungsteams arbeiten derweil an neuen Techniken, die das Überleben der Kleinsten sichern sollen.
Politik und Wirtschaft
Sarah Heuberger, Marie Hecht und Jannik Werner
Cashburners: Die Gorillas-Story (Gründerszene)
Der Podcast „Cashburners: die Gorillas-Story“ erzählt die Geschichte eines der wohl spannendsten und kontroversesten deutschen Startups überhaupt: Gorillas. Zu Wort kommen zahlreiche Insider, Investoren, ehemalige Angestellte und Rider des Unternehmens.
Beste Teamleistung
Alexander Gutsfeld, Chris Kalis, Leonhard Pleser, Leon Waterkamp und Simon Garschhammer
Das Lederhosen Kartell (Studio Bummens)
Die Podcast-Serie schaut in sieben Episoden hinter die Kulissen des Münchner Oktoberfestes. Jede Folge untersucht einen anderen Aspekt der Wiesn, wie die Verbindung zur Münchner Schickeria oder den illegalen Drogenhandel – und wie Gastfreundschaft und Fremdenfeindlichkeit bei der Inszenierung von bayerischer Gemütlichkeit aufeinander prallen.
Ressortleitungen und Chefredaktionen sowie die Leitungen der Journalistenschulen konnten im Vorfeld für alle Kategorien Nominierungen abgeben. Zudem wurde die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, Vorschläge für die „Beste Teamleistung“ des Jahres einzureichen. Über die jeweiligen Auszeichnungen entschied eine unabhängige Jury. In der Kategorie „Unterhaltung“ stimmte das Publikum im Live-Voting während der Veranstaltung für den besten Beitrag.
Unterhaltung
Sara Geisler
War früher alles besser? Oder wirklich alles schlechter? (Der Standard)
War früher wirklich alles besser? Für eine Woche reiste die Autorin in die 1980er-Jahre und sah mal nach: Sie tauschte Laptop gegen Schreibmaschine und Handy gegen Festnetz, aß Berge von Fleisch, fuhr einzig mit Verbrennern durch Berlin (West) und klingelte ohne Vorankündigung bei Freunden. Zukunftsforscher und andere Experten? Traf sie nur noch solche, die ihr auch ohne Google eingefallen wären – und kam selbstverständlich stets mit Schulterpolstern zum Termin.
George-Weidenfeld-Preis
Der außer Konkurrenz laufende und mit 10.000 EUR dotierte „George-Weidenfeld-Preis“, mit dem international mutige Reportereinsätze und investigative Recherchen ausgezeichnet werden, ging in diesem Jahr an Trey Yingst. Der 30-jährige amerikanische Journalist berichtet als Auslandskorrespondent für Fox News aus dem Nahen Osten. Für seine sachliche Berichterstattung zu den Folgen des 7. Oktober 2023 für Israel und Gaza erlangte er internationale Beachtung.
Mehr zu den nominierten sowie ausgezeichneten Beiträgen und der diesjährigen Jury unter www.axel-springer-preis.de
Über den Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus
Der Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus wurde 1991 vom Medienunternehmen Axel Springer und den Erben des Verlagsgründers gestiftet. Er wird jedes Jahr rund um den Geburtstag des Unternehmensgründers Axel Springer vergeben, inzwischen von der Axel Springer Academy of Journalism & Technology, die im Oktober 2020 gegründet wurde. Sie vereint unter einem Dach eine Journalistenschule, ein innovatives Programm für Tech-Talente, Upskilling von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einen Co-Creation-Bereich für interdisziplinäre Partnerschaften mit Tech-Unternehmen. Weitere Informationen unter www.axelspringeracademy.com
(c) Axel Springer, 30.04.2024