Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hat am vergangenen Wochenende (07.10.2022 bis 09.10.2022) die zweite gemeinsame Kontrollaktion der sechs niedersächsischen Polizeidirektionen Hannover, Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück koordiniert. Die »Proaktive Kontrollaktion Autoposer« (PROKA) richtete sich gegen Akteure aus dem kriminellen Milieu oder kriminellen Clanstrukturen, die sich nach Feststellungen der Polizei häufig in der „Autoposer-Szene“ bewegen. Diese Verkehrsteilnehmenden, die sich grob verkehrswidrig vorsätzlich über alle Regeln hinwegsetzen und mit hochmotorisierten Fahrzeugen den Straßenverkehr als ihre Bühne nutzen, beeinträchtigen die Verkehrssicherheit zum Teil erheblich.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen kontrollierten am vergangenen Wochenende insgesamt über 330 Einsatzkräfte in den Zuständigkeitsbereichen von 20 niedersächsischen Polizeiinspektionen landesweit mehr als 1500 Fahrzeuge und ihre Insassen. In der Folge wurden 31 Strafanzeigen gefertigt und 282 Verkehrsordnungswidrigkeiten geahndet, die nahezu ausnahmslos in Zusammenhang mit dem Fehlverhalten im Straßenverkehr stehen. Beispielsweise konnte ein Fahrzeugführer festgesetzt werden, der mit 130 km/h sein Fahrzeug durch die Innenstadt lenkte. Der dabei verwendete Mietwagen wurde beschlagnahmt und eine Strafanzeige wegen verbotenem Kraftfahrzeugrennen gefertigt.
Die landesweiten Kontrollen sind Bestandteil des gemeinsamen und ganzheitlichen Ansatzes von niedersächsischer Polizei und Justiz zur Bekämpfung krimineller Clanstrukturen.
Bereits Ende September (23.09. bis 25.09.22) hatte die erste landesweite Kontrollaktion stattgefunden. Die Ergebnisse werden jetzt zusammengeführt. Wichtig war es, durch die Kontrolltage den landesweiten Fokus auf dieses Phänomen zu legen und zu zeigen, das entsprechende, die Verkehrssicherheit gefährdende Verhaltensweisen Einzelner konsequent geahndet werden.
Zunehmend leidet die Verkehrssicherheit unter dem Verhalten von Verkehrsteilnehmenden, die sich grob verkehrswidrig und vorsätzlich über alle Regeln hinwegsetzen und mit hochmotorisierten Fahrzeugen den Straßenverkehr als ihre Bühne nutzen. Mit den Fahrzeugen wird durch riskante Fahrmanöver (wie kurze Beschleunigungssequenzen) und Erzeugung erhöhten Lärms bis hin zu krachgewaltigen Fehlzündungen versucht, auf sich aufmerksam zu machen und sich selbst in der Szene oder dem Publikum darzustellen. Dieses Verhalten gipfelt teilweise in der Durchführung von verbotenen Kraftfahrzeugrennen, bei denen sich die Teilnehmenden selbst aber gerade auch völlig Unbeteiligte gefährden. Diese Verhaltensweisen sind in Niedersachsen nicht nur in den Großstädten, sondern auch im ländlichen Raum vermehrt zu beobachten.
Quelle: Landeskriminalamt Niedersachsen, Pressemitteilung vom 10. Oktober 2022