Am Sonntag (14. Mai) gelang der Bundespolizei ein schneller Fahndungserfolg. Festgenommen wurde ein 39-Jähriger, der am Nachmittag eine 31-Jährige im Hauptbahnhof um ihren Rucksack „erleichtert“ hatte. Ein MacBook, an sich ein teures und gut weiterreichbares Diebesgut, wurde dem Dieb ebenso zum Verhängnis wie die schnelle Reaktion der jungen Frau.
Gegen 16:10 Uhr meldete eine 31-jährige US-Amerikanerin bei der Bundespolizei im Ostbahnhof den Verlust ihres Rucksackes, samt rund 5.250 EUR teurem, hochwertigen Inhalt. Sie war mit Koffer und Rucksack in den ICE 912 (München – Dortmund) am Gleis 15 des Münchner Hauptbahnhofes eingestiegen. Da sie noch Zeit hatte, wollte sie am Bahnsteig frische Luft schnappen, ließ ihr Gepäck unbeaufsichtigt im Zug.
Ein zunächst Unbekannter nahm den Rucksack an sich und verließ den ICE einige Türen weiter. Die im Münchner Lehel Wohnende erkannte bei dem sich schnellen Schrittes entfernenden Mann, einen von drei Rucksäcken als den ihren, und folgte dem Unbekannten. Als der Dieb in einem am Nebengleis stehenden Zug einstieg, folgte sie ihm auch dorthin. Dann schlossen sich plötzlich die Türen und der Zug fuhr mit der US-Amerikanerin zum Ostbahnhof, wo die Frau sofort die Bundespolizei aufsuchte.
Im Rucksack befand sich ein MacBook, mit dessen Unterstützung (GPS-Ortung mit gekoppeltem Smartphone) die Frau und die Bundespolizisten den Standort des Diebes im Stadtgebiet ausfindig machten. Da die 31-Jährige den Dieb sah, konnte sie zudem eine gute Beschreibung abgeben, mit der sich Beamte auf den Weg Richtung MacBook machten. Am St.-Pauls-Platz, nahe der U-Bahnstation Theresienwiese konnten Bundespolizisten den Dieb, einen 39-jährigen Algerier, schon kurz nach 17 Uhr ausfindig machen und festnehmen.
Beim schon mehrfach mit Eigentumsdelikten auffällig Gewordenem konnten der Rucksack und fast alle Gegenstände (darunter u.a. zwei MacBooks, zwei Paar AirPods, eine Sonnenbrille, eine Tastatur, eine Festplatte, diverse Ladekabel, eine Apple Power Bank sowie ein Geldbeutel der Marke Gucci) – mit Ausnahme des Aufenthaltstitels der Amerikanerin und 15 EUR Bargeld – aufgefunden werden.
Bei der Sichtung der Videoaufnahmen vom Hauptbahnhof konnte der Täter erkannt und die Tatausführung gerichtsverwertbar nachvollzogen werden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I ordnete diese die Haftprüfung des wohnsitzlosen Algeriers an. Der 39-Jährige hält sich seit Dezember 2021 unerlaubt in Deutschland auf. Bei einem Datenabgleich traten zudem zwei Aufenthaltsermittlungen aufgrund von besonders schweren Fällen zu Tage. Die Staatsanwaltschaften Waldshut-Tiengen, im südlichen Baden-Württemberg an der Grenze zur Schweiz und Mönchengladbach wurden über die Festnahme des bundesweit reisenden und auftretenden Täter informiert.
Die anhängenden Bilder vom Täter und der Geschädigten am Tatort sowie des Rucksackes und das Symbolbild kann zu redaktionellen Zwecken mit dem Zusatz „Bundespolizei“ im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.
Quelle: Bundespolizeidirektion München, Pressemitteilung vom 15. Mai 2023