Bundespolizisten und ihren Streifenpartnern vom Zoll war gestern Abend gegen 22.45 Uhr ein Audi aus dem Mannsfelder Land aufgefallen, nachdem dieser die Brücke zwischen dem polnischen Przewoz (Priebus) und Podrosche (Gemeinde Krauschwitz) passiert hatte.
Umso verdächtiger wurde die Situation, als kurze Zeit später auch ein schwedischer Transporter der Marke Mercedes die Brücke nach Deutschland überquerte. Sowohl der Audi als auch der Mercedes-Kastenwagen wurden daraufhin auf der S127 gestoppt. Die Insassen des Audi, zwei in Brandenburg lebende Syrer (25, 27), erklärten zunächst, dass sie zum Tanken im Nachbarland gewesen wären. Für entsprechend große Verwunderung sorgte bei den Einsatzkräften die anschließende Festnahme des Transporter-Fahrers. Bei diesem handelt es sich tatsächlich um einen Minderjährigen aus Syrien (15). Der 15-Jährige ist schließlich für die Einschleusung von 23 Syrern und vier Jemeniten verantwortlich. Diese waren auf der Ladefläche des von ihm gefahrenen Sprinters entdeckt worden. Kurz nach seiner Festnahme teilte er den Beamten mit, dass er nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist, er vor wenigen Tagen erst das Fahren erlernt habe. Die Geschleusten befanden sich bereits an Bord des Mercedes, den er selbst ca. 200 Kilometer vor der deutsch-polnischen Grenze übernommen hatte, so der Jugendliche. Ersten Erkenntnissen nach lebt dieser Syrer seit knapp zwei Jahren in einer thüringischen Kinder- und Jugendeinrichtung. Von dieser hatte er sich allerdings unlängst unerlaubt entfernt, weshalb die Polizei nach ihm fahndete. Wohin der Vermisste am Ende gebracht wird, diese Frage bleibt derzeit offen. Schließlich müssen die zwei festgenommenen Erwachsenen und insbesondere der jugendliche Schleuser mit einer richterlichen Entscheidung rechnen, die in allen drei Fällen die Anordnung von Untersuchungshaft zur Folge haben könnte.
Neben diesen drei aufgedeckten Schleusungen sind am gestrigen Montag weitere 32 Staatsangehörige aus Syrien im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf aufgegriffen worden. Die Migranten wurden dabei in kleineren Gruppen und in einem Fall am Morgen in Bad Muskau als größere Gruppe (18) angetroffen.
(c) Bundespolizeiinspektion Görlitz, 19.09.2023