Gestern Vormittag wurde eine Streife der Bundespolizei auf einen auf der BAB 4 in Richtung Dresden fahrenden Transporter aufmerksam. Als das Fahrzeug bei Kodersdorf von der Autobahn abgeleitet werden sollte, ignorierte der Fahrer des polnischen Renault Trafic jegliche Anhaltezeichen. Anschließend versuchte er, sich mit überhöhter Geschwindigkeit aus dem Staub zu machen. Mit teilweise 120 km/h ging es über den Standstreifen oder über den freien Fahrstreifen des Autobahntunnels Königshainer Berge.
Wenngleich ein zweiter Dienstwagen offensichtlich von der Straße abgedrängt werden sollte, war es der Streifenwagenbesatzung trotzdem gelungen, das Fahrzeug zu überholen und schließlich auch zu Stoppen. Kaum, dass der Renault in der Nähe des Autobahnrastplatzes Am Wacheberg zum Stillstand gekommen war, flogen wie so oft die Türen auf, zumindest auf Fahrer- und Beifahrerseite. Mit einem Sprung über die Leitplanke retteten sich im gleichen Moment zwei Männer vorerst vor dem Zugriff der Polizei. Der Zugriff aber ließ nicht lange auf sich warten. Die Beamten nahmen wenige Meter hinter der Planke zwei mutmaßliche ukrainische Schleuser fest.
In dem für die Beförderung von sieben Personen zugelassenen Schleuserfahrzeug trafen die Einsatzkräfte kurz darauf auf 17 Staatsangehörige aus dem Irak und sieben aus Syrien. Während die 24 Geschleusten inzwischen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurden, ist am Mittwochnachmittag gegen die 33 und 37 Jahre alten Beschuldigten Untersuchungshaft angeordnet worden.
Bereits Stunden vor dieser Feststellung waren gegen 04.40 Uhr 23 Syrer, darunter zwei Jugendliche, an der Stadtbrücke in Görlitz aufgegriffen worden. Dieser Feststellung folgten elf Syrer, die gegen 09.00 Uhr von ihren Schleusern in Deschka (Gemeinde Neißeaue) abgesetzt wurden. Zu klären bleibt, wie am späten Nachmittag drei Syrer in Begleitung eines Türken zum Bahnhof in Klitten und ein syrischer Mann am Abend nach Uhyst gelangte.
(c) Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf, 06.09.2023