Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 3 247 Kinder tot geboren. Das waren 173 Totgeburten oder 5 % weniger als im Jahr 2021. Da aber die Zahl der lebend geborenen Kinder im Vorjahresvergleich um 7 % und damit stärker sank als die Zahl der Totgeburten, stieg die relative Zahl der Totgeburten je 1 000 Geborenen (Totgeburtenquote) von 4,3 auf 4,4. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, nimmt die Totgeburtenquote in Deutschland seit 2010 tendenziell zu.
Die Totgeburtenquote war 2022 bei den Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit mit 5,0 Totgeburten je 1 000 Geborenen deutlich höher als bei den deutschen Frauen mit 4,1. Besonders groß war dabei der Abstand in der Altersgruppe ab 35 Jahre. Die Totgeburtenquote betrug bei allen Frauen ab 35 Jahre 5,5 Totgeburten je 1 000 Geborenen. Bei den deutschen Frauen dieser Altergruppe lag sie bei 5,1 und bei den Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit bei 7,1.
Ursachen des seit über zehn Jahren zu beobachtenden Anstiegs der Totgeburtenquote sind noch nicht hinreichend erforscht und daher nicht sicher zu benennen. Das steigende Durchschnittsalter der werdenden Mütter – in höherem Alter ist das Risiko einer Totgeburt im Durchschnitt erhöht – und der steigende Anteil der ausländischen Frauen an allen Müttern können allein die Zunahme der Totgeburtenquote nicht erklären, da die Quote in den vergangenen Jahren bei Frauen sowohl mit deutscher als auch ausländischer Staatsangehörigkeit und in allen Altersgruppen tendenziell gestiegen ist.
(c) Statistisches Bundesamt, 20.07.2023