Der Deutsche Bundestag zeichnet den Journalisten Christian Schweppe mit dem diesjährigen Medienpreis Parlament aus. Diesen hat ihm Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki heute abend für seine 2022 veröffentlichten Beiträge „Das Klubhaus“ und „Der Millionenmann“ überreicht.
Für „Das Klubhaus“ hat Schweppe, Investigativreporter bei „The Pioneer“, die Rolle der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft (DPG) als Treffpunkt der Politik mit Wirtschaftsvertretern, Lobbyisten und Beratern recherchiert. „Der Millionenmann“ thematisiert am Beispiel eines langjährigen Abgeordneten das Spannungsfeld zwischen Mandatsausübung, Unterstützung der Wirtschaft und Transparenz.
In seiner Laudatio auf den Preisträger begründet Jurymitglied Jan Hollitzer die Entscheidung damit, dass die Texte Einblicke hinter Mauern böten, die sonst einem auserlesenen Kreis vorbehalten seien. Umso wichtiger und legitim sei es, Wählern mitzuteilen, wie demokratisch gewählte Volksvertreter ihre Aufgabe, den Willen des Volkes so gut wie möglich zu vertreten, ausübten. Die Recherche über einen langen Zeitraum und das Befragen zahlreicher Quellen sei ein Beispiel für investigativen Journalismus in parlamentarischem Kontext. Die Texte zeugten von tiefer Kenntnis der Geschehnisse, den Modalitäten und der Örtlichkeit. Zugleich mache der Autor die Recherche transparent, was bei heutiger Medienskepsis unvermeidlich erscheine.
Der von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas berufenen Fachjury gehören an: Prof. Dr. Claudia Nothelle (Hochschule Magdeburg-Stendal/Juryvorsitzende), Pinar Atalay (RTL), Shakuntala Banerjee (ZDF-Hauptstadtstudio), Anita Fünffinger (ARD-Hauptstadtstudio), Tina Hildebrandt (DIE ZEIT), Jan Hollitzer (Thüringer Allgemeine) und Marc Felix Serrao (Neue Zürcher Zeitung).
(c) Deutscher Bundestag, 06.09.2023