Günter Wiegand, Präsident des VG Wiesbaden, ist mit Ablauf des 31.03.2023 in den Ruhestand getreten.
Günter Wiegand war seit Juli 2019 Präsident des VG Wiesbaden. Vor seiner juristischen Laufbahn war er von 1979 bis 1984 als Polizeiobermeister beim Polizeipräsidium Frankfurt am Main tätig. Hieran schloss sich sein Studium der Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt an. Im Februar 1990 absolvierte Günter Wiegand das Erste Juristische Staatsexamen und drei Jahre später das Zweite Juristische Staatsexamen. Als Richter war er zunächst an den Verwaltungsgerichten Wiesbaden und Frankfurt tätig, hieran schlossen sich Abordnungen an den Hessischen Verwaltungsgerichtshof und die Hessische Staatskanzlei an. Im Oktober 2010 wurde Günter Wiegand zum Richter am Hessischen Verwaltungsgerichtshof ernannt, wo er zwei Jahre tätig war. Es folgte eine Abordnung an das VG Kassel, bevor Günter Wiegand Ende 2013 als Vorsitzender Richter an das VG Frankfurt versetzt wurde. Hier wurde er im November 2015 zum Vizepräsidenten ernannt und übte dieses Amt bis zu seiner Ernennung als Präsident am VG Wiesbaden im Juli 2019 aus. Am VG Wiesbaden war Günter Wiegand kurze Zeit Vorsitzender der 1. Kammer und ab Januar 2020 Vorsitzender der 4. Kammer, welche insbesondere für Asylrecht, Ausländerrecht und Umwelt- und Immissionsschutzrecht zuständig ist.
Eine Besonderheit am Verwaltungsgericht Wiesbaden ist die Informations- und Dokumentationsstelle für Asyl- und Ausländerverfahren (IuD), welche Länderinformationen über die Herkunftsländer von Asylsuchenden und Flüchtlingen zusammenstellt und auswertet. Diese Datenbank wird bundesweit von den Verwaltungsgerichten und seit 2022 auch vom Bundesverfassungsgericht genutzt wird. Günter Wiegand hat die Arbeit der IuD mit vorangetrieben.
Neben der Tätigkeit an den Verwaltungsgerichten war Günter Wiegand über 15 Jahre lang Prüfer im Zweiten Juristischen Staatsexamen. Außerdem hat er viele Jahre lang Klausurenkurse für Referendare zur Vorbereitung auf die Zweite Juristische Staatsprüfung angeboten. In der Vergangenheit übte er für einige Jahre auch eine Lehrtätigkeit an Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (frühere Verwaltungsfachhochschule) aus.
Dr. Ralph Göbel-Zimmermann, Vizepräsident des VG Wiesbaden, ist mit Ablauf des 31.03.2023 in den Ruhestand getreten.
Dr. Ralph Göbel-Zimmermann war seit Februar 2016 Vizepräsident des VG Wiesbaden. Er studierte in Mainz und absolvierte sein Rechtsreferendariat in Wiesbaden. Seine Richterlaufbahn begann er 1986 am Amtsgericht in Wiesbaden und setzte sie von 1988 bis 1990 am VG in Frankfurt am Main fort, wo er zum Richter am Verwaltungsgericht ernannt wurde. Sodann wechselte er im Jahr 1990 an das VG Wiesbaden und wurde 1992 für zwei Jahre an das Hessische Ministerium des Innern und für Europaangelegenheiten abgeordnet, wo er als Referatsleiter für Grundsatzfragen des Ausländer- und Asylwesens und Asylbeauftragter des Ministeriums tätig war. Von 1993 bis 1999 war er an das Hessische Ministerium der Justiz und für Europaangelegenheiten abgeordnet. Im Jahr 1999 erfolgte die Promotion zum Dr. jur. an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. In den Jahren 1999-2003 war Dr. Ralph Göbel-Zimmermann als Richter am Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel tätig. Im Jahr 2004 wurde er zum Vorsitzenden Richter am VG Gießen ernannt, wo er den Vorsitz der 4. Kammer übernahm und dort unter Anderem für Ausländerrecht und Asylrecht zuständig und auch als Vorsitzen-der der beiden Fachkammern für Bundes- bzw. Landespersonalvertretungsrecht tätig war. Im Jahr 2008 wechselte er als Vorsitzender Richter an das VG Wiesbaden, seitdem hatte er den Vorsitz der 7. Kammer inne, die insbesondere für Asylrecht, Kommunalrecht, Gesundheitsrecht und Verkehrsrecht zuständig ist. Im Jahr 2016 erfolgte die Ernennung zum Vizepräsidenten des VG Wiesbaden.
Am VG Wiesbaden war Dr. Ralph Göbel-Zimmermann Leiter der Informations- und Dokumentationsstelle für Asyl- und Ausländerverfahren (IuD). Diese sammelt Länderinformationen über die aktuelle innenpolitische Lage sowie über die Menschenrechtssituation der Herkunftsländer von Asylsuchenden und Flüchtlingen, wertet die Daten digital aus und stellt sie über die eigene Datenbank „Asylfact“ bundesweit bereit. Neben 14 Bundesländern nutzt seit vergangenem Jahr auch das Bundesverfassungsgericht diese Datenbank.
Neben der Tätigkeit an den Verwaltungsgerichten engagierte sich Dr. Ralph Göbel-Zimmermann in vielen weiteren Bereichen.
So ist er seit 1990 an der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (frühere Hochschule für Polizei und Verwaltung Wiesbaden) als Lehrbeauftragter tätig. Auch hält er seit über 20 Jahren Vorlesungen unter Anderem an der FOM Hoch-schule für Oekonomie & Management, Studienzentrum Frankfurt am Main und unterrichtete an der Fachhochschule des Bundes beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden. Bis zum Jahr 2017 war Dr. Ralph Göbel-Zimmermann Lehrbeauftragter an der Justus-Liebig-Universität Gießen für die Refugee Law Clinic am Lehrstuhl für öffentliches Recht und Europarecht.
Neben seinen Tätigkeiten als Dozent und Lehrbeauftragter ist Dr. Ralph Göbel-Zimmermann auf Seminaren und Workshops Referent und hält Vorträge im Ausländer-, Asyl-, Verwaltungs-, Staatsangehörigkeits-, Völker- und Europarecht und zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Daneben ist er Mitglied des Expertenforums beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Auch publizistisch ist Dr. Ralph Göbel-Zimmermann tätig. So ist er Autor des Werks „Asyl- und Flüchtlingsrecht“, veröffentlicht Aufsätze unter anderem in der Neuen Zeitschrift für Verwaltungsrecht (NVwZ) und der Zeitschrift für Ausländerrecht (ZAR) und kommentiert in verschiedenen Kommentaren zum Migrationsrecht.
In seinem Ruhestand wird Dr. Ralph Göbel Zimmermann weiter als Lehrbeauftragter, Dozent und Autor tätig sein.
Quelle: VG Wiesbaden, Pressemitteilungen vom 3. April 2023