Ein heute 24‑Jähriger und jedenfalls vier weitere unbekannte Mittäter sollen in eine Bankfiliale eingebrochen und dabei Schüsse auf einen 44‑jährigen Zeugen abgegeben haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat nun Anklage zum Landgericht Berlin erhoben wegen versuchten schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung, Brandstiftung und Urkundenfälschung.
Am 4. August 2020 sollen der 24‑Jährige und die unbekannten Mittäter mit einem Pritschenwagen, an den sie am Tag zuvor die geklauten Kennzeichen eines anderen Fahrzeugs angebracht haben sollen, zum Hinterhof einer Bankfiliale gefahren sein. Bei dieser wurde durch eine Geld‑ und Werttransportfirma Bargeld angeliefert. Einer der Mittäter soll zur Absicherung im Hinterhof geblieben sein, während der 24‑Jährige und die übrigen Mittäter durch ein Fenster in die Bankfiliale gelangt sein sollen. Als der draußen gebliebene Mittäter einen 44‑jährigen Mitarbeiter der Geld‑ und Werttransportfirma in seinem Dienstfahrzeug entdeckte, soll er ihn zunächst mit einer Schusswaffe bedroht und dann einen Schuss in Richtung des Zeugen abgegeben haben. Als der Zeuge losfuhr, um sich in Sicherheit zu bringen, soll er weitere Schüsse abgegeben und den 44‑Jährigen zweimal am Oberkörper getroffen haben. Der Zeuge habe aber, da er eine Schutzweste trug, lediglich starke Prellungen und Hautabschürfungen erlitten.
Der zur Sicherung des Hinterhofs abgestellte Mittäter soll nun die Beifahrertür des Dienstfahrzeuges mit einem in Brennstoff getränkten Stofffetzen in Brand gesetzt haben.
Der 24‑Jährige und die weiteren Mittäter sollen aufgrund einer weiteren Sicherheitstür nicht in den Teil der Filiale gelangt sein, in dem sich das Bargeld befand, und von der Vollendung der Tat abgesehen haben. Laut Anklage muss sich der Angeschuldigte aufgrund des zuvor gemeinsam gefassten Tatplans aber auch die Taten des den Hinterhof absichernden Mittäters zurechnen lassen.
Nach umfangreichen Ermittlungen wurde in hiesigem Verfahren ein Haftbefehl gegen den Angeschuldigten erlassen. Der Angeschuldigte befindet sich in Untersuchungshaft.
Quelle: Staatsanwaltschaft Berlin, Pressemitteilung vom 12. April 2023