Ein 32 Jahre alter Mann soll am 17. Juni 2019 versucht haben, fünf Menschen heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen zu töten. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat daher nun Anklage wegen versuchtem Mord in fünf Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zum Landgericht Berlin erhoben.
Gegen 1 Uhr soll der Angeschuldigte auf einem Motorroller an einer Shisha-Bar im Wedding vorgefahren sein und in Tötungsabsicht aus einer Entfernung von 15 Metern Schüsse auf eine Gruppe von fünf Männern abgegeben haben. Dabei soll er auf die Köpfe und Oberkörper gezielt und einen der Männer im Bauchbereich verletzt haben, so dass dessen Leben nur durch eine sofortige Operation gerettet werden konnte. Anschließend soll er über einen durch Poller abgesperrten Gehweg geflüchtet sein und sodann den nahegelegenen Kanal über einen Fußgängersteg überquert haben, wo ein (gesondert verfolgter) Bekannter auf ihn mit seinem Auto wartete und ihm zur Flucht verhalf.
Durch dieses Vorgehen wollte sich der Angeschuldigte mutmaßlich für eine vier Tage zuvor erfolgte gewaltsame Auseinandersetzung rächen, bei der er von einem der Männer verletzt worden war. Hierbei ging es möglicherweise um Revierstreitigkeiten im Drogenmilieu.
Der Angeschuldigte hatte unmittelbar nach der Tat Deutschland zunächst verlassen. Bei seiner Wiedereinreise am 22. August 2023 konnte er aufgrund eines am 4. Juli 2019 bereits gegen ihn erlassenen Haftbefehls festgenommen werden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
(c) Staatsanwaltschaft Berlin, 16.10.2023