Gegen einen 15-jährigen Deutschen, der in der Nacht zum 1. Januar 2023 unter anderem einen Feuerlöscher auf die Frontscheibe eines Rettungsfahrzeugs geworfen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun Anklage zum Amtsgericht Tiergarten erhoben.

Dem Mann werden in der Anklage insgesamt vier Taten zur Last gelegt: So soll er am Tattag kurz nach Mitternacht mehrere Mülltonnen auf die Fahrbahn der Silbersteinstraße in Berlin-Neukölln gerollt und umgeworfen haben, wodurch es beinahe zu einem Unfall gekommen wäre (gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr).

Etwa 45 Minuten später soll er mit einem Feuerlöscher gezielt auf vier Scheiben der Bushaltestelle Bambachstraße eingeschlagen haben, wodurch ein Schaden in Höhe von 2.282 Euro entstanden sein soll (gemeinschädliche Sachbeschädigung).

Kurz danach soll er dann den Feuerlöscher auf die Frontscheibe eines mit einem Patienten im Notfalleinsatz befindlichen Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes geworfen haben, die dadurch derart zersplitterte, dass der Rettungswagen nicht mehr einsatzfähig war. Der Schaden soll 27.650 Euro betragen. Zudem war es erforderlich, einen Rettungswagen der Berliner Feuerwehr nachzualarmieren, um den Notfallpatienten weiter ins Krankenhaus bringen zu können. Auch gegen die Windschutzscheibe dieses Fahrzeugs soll der Angeschuldigte den Feuerlöscher geworfen und einen weiteren Schaden in Höhe von 4.682 Euro verursacht haben. Personen kamen nicht zu Schaden (jeweils Angriff auf Rettungskräfte in Tateinheit mit einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, versuchter gefährlicher Körperverletzung und gemeinschädlicher Sachbeschädigung).

Da der Angeschuldigte noch nicht volljährig ist, wird die Hauptverhandlung gegen ihn entsprechend § 48 des Jugendgerichtsgesetzes nicht öffentlich sein.

(c) Staatsanwaltschaft Berlin, 24.07.2023

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